1858 -
Osnabrück
: Rackhorst
- Hrsg.: Lansing, Franz, ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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und mit nach Whydah zu nehmen; doch als er die Kosten be-
rechnete, ward er anderen Sinnes und tröstete sich damit, daß
sie es ja hier auch gut habe.
Nach John Dun can.
Iv. Amerika.
1. Zunehmende Macht und Größe der Vereinigten Staaten.
Schon jetzt sind die Pankees in Bezug auf Schifffahrt das
erste Volk der Welt, der Gehalt ihrer Strom- und Seefahrzeuge
hatte schon 1854 die ungeheure Ziffer von 5 Millionen Tonnen
erreicht; sie stehen in direkten Handelsbeziehungen mit nicht we-
niger als 83 verschiedenen Staaten und Inseln. Während ihre
Besitzungen über die ganze Breite eines gewaltigen Festlandes,
welches mehr als 3 Millionen englischer lum. compact zusam-
men liegenden Landes umfaßt, sich ausdehnen: sind sie, obwohl
an Wesen und Charakter viel kontinentaler, als die Engländer,
doch ein entschieden maritimes Volk geworden; ihre Küsten wer-
den auf langen Strecken von den beiden Weltmeeren bespült,
und der größte Strom des Landes mündet in jenen mexikani-
schen Golf, der sammt dem caraibischen Mittelmeer in unfern
Tagen eine größere Bedeutung gewonnen hat, als je zuvor. —
Cuba, die Perle der Antillen, werden sie erwerben, sagen die
Amerikaner, und sie nennen das manifest destiny! — Die
Südsee, das ist nicht mehr zweifelhaft, wird amerikanisch. Der
stille Ocean, den sonst eine einsame spanische Silbergallione von
Acapulco nach Manila befuhr, sieht jetzt in einem Jahre mehr
Schiffe, als im ganzen 18. Jahrhunderte. Dampfer laufen vom
Pugetsunde (im Oregon-Gebiete) bis zu den Häfen des südlichen
Chile, von St. Francisko nach Honolulu (die Sandwichs-Inseln
werden dem amerikanischen Staatenbunde ohne Zweifel bald
einverleibt werden); kein wichtiger Punkt der Westküste ist ohne
regelmäßige Verbindung mit allen andern. Von den 500—700
amerikanischen Walfischfängern kreuzen unablässig mehr als 200
in jenem Ungeheuern Meeresraum zwischen der Behringsstraße
und dem Eise des Südpolarlandes und von der chinesischen See
bis zum californischen Gestade.
Auf den chinesischen und hinterindischen Märkten sind die
Nordamerikaner die rührigsten Nebenbuhler Englands: die Ein-