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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 490

1858 - Osnabrück : Rackhorst
490 (nach der Übersetzung des Philalethes d. i. König Johann von Sachsen): Ich wandt' zur Rechten mich, den Sinn gerichtet Zum andern Pol hin, und sah dort vier Sterne, Die niemand als das erste Paar noch wahrnahm. Der Himmel freute, schien's, sich ihrer Flämmchen. O arktische, verwais'te Erdengegend, Da dir versagt ist, jene zu betrachten. Die Erklärer des großen Sängers streiten sich darüber, ob diese Worte nur aus seiner Phantasie gekommen, oder ob viel- leicht Dante durch Marco Polo, der im Jahre 1295 von seinen bis Java und Madagascar ausgedehnten Reisen zurück- gekehrt war, von dem besondern Glanz des südlichen Kreuzes gehört habe. — Humboldt sagt im »Kosmos", daß vor 4750 Jahren wegen anderer Lage der Ekliptik das si'idliche Kreuz bis an die Küsten der Ostsee sichtbar gewesen, aber zu Dante's Zeit sicher längst nicht mehr. Seine Hauptsterne bewegen sich zum Theil in ungleichen Richtungen auseinander, und es wird des- halb in einigen tausend Jahren bedeutend an Schönheit ver- lieren. In der Nähe des südlichen Kreuzes stehen die Nebelflecken, welche das Teleskop in Haufen von Sternen mit verschiedenen Farben, roth, blau, grün, auflöset, während im Süden desselben Sternbilds jene »Kohlensäcke" erscheinen, die leeren Stellen am Himmel, welchen die Sterne gänzlich fehlen, und deren Anblick schon den berühmten Weltsegler Americus Vespucius mit Ver- wunderung erfüllte. Der Lichteffect und die Schönheit des süd- lichen Kreuzes, jener wunderbar gruppierten Sterne erster, zwei- ter, dritter, vierter und fünfter Größe, wird offenbar gehoben durch die Nachbarschaft der dunklen, rätbselhaften »Kohlensäcke", die sich zu beiden Seiten mit unergründlicher Tiefe in die schmale Milchstraße einsenken. Die Reinheit der tropischen Atmosphäre im Vergleich zur nordischen weiß man beim Anblick bekannter Sternbilder, wie des Orion, zu würdigen. Wie viel schöner leuchtet dieses präch- tige Sternbild in der Aequatorialzone vom tiefblauen Horizont, als bei uns im Norden. Selbst den Indianern des Südens, die nicht wie der Nordländer denkend und forschend, sondern mit dumpfem Träumen den nächtlichen Himmel betrachten, sind der hellstrahlende Gürtel und der Kopf dieses Sternbildes bekannt, welches die Araber den »Riesen" nannten. Auch der bekannte »Sternenkönig", der auf der Nase des
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