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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 492

1858 - Osnabrück : Rackhorst
492 liegen fast alle größern Städte, und man begnügt sich mit etwas weniger Naturluxus und Bodenfette, um nur auch der Plagen ledig zu sein. Nicaragua, ein Land mit vorherrschenden Tiefebe- nen, macht hiervon eine Ausnahme. Dieses Land ist auf die Weltpassage zwischen beiden Oceanen und auf den Wasserverkehr seiner großen Binnenseen angewiesen. In der Flora der heißen Tiesregion Central-Amerikas kom- men nicht nur die stärksten Giftkräuter, sondern auch viele Pflan- zen vor, die bei der geringsten Berührung schmerzliches Brennen und selbst Hautausschläge bewirken. Die Zahl der Gewächse, welche mit Stacheln und spitzigen Dornen bewehrt sind, ist zwi- schen den Wendekreisen unendlich größer, als im Norden. Man findet sie besonders unter den Palmen, Mimosen, Bromelien, Agaven und Cacten. Doch sind alle Tücke der Vegetation nicht mit den Plagen zu vergleichen, welche dem Waldbesucher chier von Seite der Thierwelt drohen. Die Raubthiere, die großen Katzen sind noch am wenigsten gefährlich. Der Jaguar, die stärkste und blutdürstigste Art der amerikanischen Katzen, ist trotz seiner Stärke und Wildheit ein feiges, menschenscheues Thier. Er verbirgt sich am Tage in den dichtesten Buschgegenden und flieht selbst die Nähe des einsamsten Rancho, sobald er Menschen wittert. Noch feiger und menschen- scheuer ist der Puma oder amerikanische Löwe, der sich noch mehr, als der Jaguar im tiefen Dickicht zu verbergen weiß. Mehr Furcht flößen dem Jäger die großen Nabelschweine ein, welche immer heerdenweise erscheinen, und in der That sehr ge- fährliche Thiere sind, wenn man sie reizt. Sehr übertrieben sind auch alle Sagen von der Furchtbarkeit der Kaimane und Krokodile. Am Lande sind es feige Thiere, und wenn sie zuweilen im Wasser einen badenden Menschen angreifen, so gehört dies doch zu den seltensten Ausnahmen. Die schrecklichen Schilderungen, die man von diesen Thieren gelesen, kamen größtentheils aus der Feder von Reisenden, denen es weniger um die Wahrheit, als um den Eindruck auf den Leser zu thun war. Schlangen der giftigsten Art sind zwar in Central-Amerika heimisch, finden sich jedoch ziemlich selten, und verbergen sich un- ter Büschen oder umgestürzten Waldstämmen an den dichtesten Waldstellen. Die südamerikanische Klapperschlange (Crotalus du- rissus), die nicht die schöne Rückenzeichnung der nordamerikani- schen Art hat, kommt mehr in lichten und trockenen, steinreichen Gegenden, als in Wäldern vor. Sie ist unter allen Schlangen
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