1862 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Stelle in der Reihe der bildenden Schulwissenschaften
verdienen."
Daß das wahrhaft bildende Element der Ritter'schen An-
schauungsweise, namentlich für die Schule, zum großen Theile in der
vergleichenden Methode beruhe, wurde nur von Einzelnen erkannt
und bestimmt ausgesprochen, wie von dem Dänen I. F. Schouw*),
welcher „die ungehörige Anhäufung des Stoffes, den Mangel an Zu-
sammenhang desselben und an einer vergleichenden Behand-
lung, die in andern Wissenschaften zu so fruchtbaren
Resultaten geführt hat", als Hauptfehler der geographischen
Lehrbücher bezeichnet.
Diese, auch auf dem Titel augekündigte vergleichende Be-
handlungsweise ist hier in einem ungleich höhern Grade durchgeführt,
als dies bisher zu geschehen pflegte, wogegen das Buch vielleicht
mehrere tausend Namen weniger enthält, als diejenigen, welche zu-
gleich die Stelle eines geographischen Lericons vertreten sollen.
Ebenso wenig hat dasselbe sich die Aufgabe gestellt, eine Aufzählung
der sog. Merkwürdigkeiten der einzelnen Städte zu geben, die in dem
Gedächtnisse des Schülers oft die sonderbarsten Verwechslungen
veranlaßt, nur bei den wichtigsten ist der Versuch gemacht worden,
in kurzen Umrissen der jugendlichen Phantasie das Bild einer Welt-
stadt vorzuführen. Dagegen ist die aus der geographischen
Lage hervorgehende Bedeutung selbst mittlerer und kleinerer Städte
vielfach angedeutet, die geographische Stellung der wichtigeren Länder,
namentlich der europäischen, sowie die Weltstelluug der Erdtheile in
besonderen Abschnitten entwickelt worden.
Den Stoff hat der Verfasser, wie sich wohl von selbst versteht,
aus den vorzüglichsten größeren Werken, die der bezeickneten Me-
thode folgen, entnommen. Daneben ist es ihm möglich gewesen,
einen nicht unbedeutenden Theil des Inhaltes (so die 88- 50, 52—62
vorzugsweise, 65, 66 zum Theil) auf eigene, meistens mehrmalige
Anschauungen zu begründen, welche er auf seinen Wanderungen
durch Mitteleuropa und Italien während 20 Jahren gesammelt hat.
*) Proben einer Erdbeschreibung. Mit einer Einleitung über die geographische
Methode. Von I. F. Schouw. Aus dem Dänischen von H. Sebald. 1851.