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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 45

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Klima und organische Natur in West- und Nordasien. §. 16. 45 Dekan sich erhebende, (bis 8000') hohe Gebirgsinsel (das Aligerri-Ge- birge) zeichnet sich insbesondere durch ein äußerst heilsames Klima aus und dient dep klimakranken Europäern als Genesungsstation. Die chine- sischen Voralpen sind die Region der so wichtigen Theecultur und des Rhabarbers. e. In Vorderasien (westlich vom Indus) haben sowohl die Hochebenen als die Tiefebenen, weil sie durch Küsten- und Randgebirge den oceanischen Einflüssen unzugänglich sind und con- tinentale Bewässerung mangelt, ein trockenes, fast afrikanisches Klima. Dies gilt namentlich von dem Innern des Plateau von Iran, dem syrisch-arabischen Tieflande, zum Theil auch von der Scheitelfläche Anatoliens, ganz besonders aber von dem arabischen Hochlande, welches ganz den Steppencharakter und die Vegetations- armuth des benachbarten Afrikas theilt. Hier finden sich daher auch dieselben Erscheinungen in der Thierwelt, wie in Afrika, na- mentlich sind die Steppen Arabiens und Syriens die Heimat des Straußes, der Gazelle, des Löwen, der Hyäne u. s. w., das Ka- meel dient hier ebenso gut als Schiff der Wüste, wie dort. Selbst die Küstcnlandschaften Irans, Turans und Arabiens haben trotz der Nähe des Meeres, wenn sie nicht durch ihre Höhe abgekühlt und durch Süßwasser befeuchtet werden, wie im glücklichen Arabien, das heiße, dürre Klima. Dagegen erfreuen sich die hochliegenden Terrassenlandschaften der Randgebirge Irans, die des Libanon und Anatoliens, wo die beiden zuletzt genannten Bedingungen der Fruchtbarkeit vorhanden sind, eines bedeutenden Vegetations- reichthums. Den Uebergang von der continentalen Natur des Orients zu der oceanischen des Occidents bilden die klimatischen Verhältnisse und die Erscheinungen in der Thier- und Pflanzenwelt des Caucasus, Armeniens und des nördlichen Kleinasiens, wo schon europäische Bodencultur und die größere Verbreitung europäischer Hausthiere beginnt. ck. Die nördliche Region oder Sibirien vereinigt nicht nur durch ihre nördliche Lage, zum Theil jenseits des Polarkreises, sondern auch durch ihre plastische Conftruction: das Offenliegen gegen das Eismeer, woher kalte Nordwinde wehen, die Abge- schlossenheit gegen Süden durch hohe Gebirgswälle, die fast über- mäßige Bewästerung, alle Bedingungen eines langen und strengen Winters. Diesem folgt ein zwar kurzer, aber sehr heißer Sommer, in welchem die Sonne für den nördlichen Theil gar nicht untergeht und die Früchte schnell zur Reife gedeihen. Doch nur der südliche Theil der sibirischen Ebene (höchstens bis zum 60. 0 n. Br.) ent- hält culturfähigen Boden mit Getreidefeldern, Waldungen und Wei- den; weiter nördlich breitet sich ein mit Salztheilen untermischter
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