Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 52

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
52 Der Himalaya. §. 19. so umfangreiches, entferntes und schwer zugängliches Gebirgsland zum Zwecke der Wissenschaft zu durchforschen. 0 Horizontale Ausdehnung des Himalaya. Die größte Massen er he bring der Erdrinde ist im Süden durch das erha- benste Gebirgssystem der Erde begrenzt. Dieses trennt das öde Hochland von dem fruchtbaren Tieflande, während die innern Ketten Hochasiens nur verwandte Gebiete trennen. In seiner Haupt- richtung von W. nach O. nimmt der Himalaya (im weitesten Sinne mit den östlichen Vorstufen) durch immer mehr divergirende Parallel- ketten so an Breite zu, daß diese von 5 Breitegradeil (am obern Indus) bis zu 15 Graden (vom obern Hoangho bis zum Golf von Tonking) anwächst. Demnach bildet er ein ähnliches Dreieck, wie der eigentliche Cou- tinent von Europa (ohne dessen Glieder), der ebenfalls mit einer Breite von 5 Graden (an der Westküste Frankreichs) beginnt und sich allmäh- lich zum Dreifachen der ursprünglichen Breite erweitert (zwischen deni finnischen Meerbusen und dem schwarzen Meere 45—60" n. Br.). Auch die Länge dieses Gebirgstriangels (600 geogr. M.) kommt der Aus- dehnung Europas vom atlantischen Ocean bis zum Ural gleich; der Flächeinhalt desselben beträgt V» von ganz Asien, 2/3 von Europa. Im engern Sinne dagegen hat der Himalaya (zwischen Indus und Brah- maputra) nur die Hälfte jener Länge (also 300 M.), die geringste der angegebenen Breiten (40—70 M.). In der vertikalen Erhebung übertrifft der Himalaya alle bis jetzt bekannten Höhen der Erde, selbst die Quito-Cordillereu mit ihrer Doppelreihe von Riesenkegelu. Daher wird diese höchste Alpenlandschaft mit Recht vorzugsweise die Wohnung des ewigen Schnees (— Himalaya) genannt. Die höchsten Massen liegen nicht in den von W. nach O. streichenden Hauptketten, sondern in den transversalen Ketten, welche vom Centralhimalaya nach S. aus- laufen. Die 5 höchsten Punkte sind nach den jüngsten Messungen 0: Der Mount Everest (27,212'), der höchste Gipfel in der Karakorum- kette (als Karakorum Nr. 2 bezeichnet, 26,533') 3), der Kintschind- junga (26,419'), der Kara-Korum (26,205'), der Dhaulagiri (25,1710. 0 Den Gebrüdern Schlagintweit wurde es aus politischen Rücksichten nicht gestattet, in die zum Staate Nipal gehörige Gruppe des Himalaya vor- zuvringen! 0 S. Petermann's Mittheilungen, 1856, S. 379 mit der Skizze des Cen- tralhimalaya, und 1857, S. 521. Vgl. 1858, S. 492. — Der einhei- mische Name des vom Colonel Waugh nach dem Namen seines Chefs (Everest) benannten höchsten Gipfels der Erde ist in Nipal: Gaurisankar, in Tibet: Tschingopamari. 0 S. Petermann's Mittheilungen, 1861 , S. 2, daselbst über den Kint- schindjunga, S. 3 nebst Tafel 2.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer