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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 54

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
54 Die Stromsyfteme Chinas. §. 19. der Pässe des Himalaya die Verbindungen Indiens mit dem Nordlande zwar nicht gehindert, aber doch sehr beschränkt; kriegerische Berührungen fanden höchst selten Statt, der Handel Indiens verschmähte nicht ganz diese Richtung, aber es war für ihn die am wenigsten bedeutende, die Buddha-Lehre fand und bahnte sich den Weg über das Gebirge, wie das Christenthum den über die Alpen. kl. Die Stufenländer von Ost-Asien. a. Der wichtigste unter den zcihlreichen, zum Theil schiffbaren Strömen, welche dem Nordostrande von Hochasien entquellen, ist der Amur'), der ans dem Verein zweier Flnßgruppcn, einer nörd- lichen und einer südlichen, entstanden, die Stufen des da-urischen Berglandes durchbricht und das gebirgige Gestadeland der Mandschu oder Tungusen (in östlicher und nordöstlicher Richtung) durchfließt. Der breite und tiefe, an Zuflüssen und Inseln reiche Strom scheint, seitdem er theilweise Rußland angehört, (vgl. S. 59) bestimmt zu sein, die Hanptverbindung zwischen dem astatischen Rußland und dem Weltmeer zu vermitteln, obgleich seine Mündung seicht und nur 3 Monate vom Eise frei ist. b. Die beiden chinesischen Zwillingsströme: der Hoangho oder der gelbe Fluß und der Jantse-Kiang (d. h. der große Strom) sind durch Nähe der Quellen und gemeinsames Mündungs- delta zu einem großartigen Stromsystem vereinigt, welches in seinem obern Laufe noch das Plateauland, in dem Mittlern, diver- girenden, ein Alpenland, und im untern, wieder convergirenden Laufe ein Tiefland durchströmt und mit seinem durch zahlreiche Zuflüsse gesteigerten Wasferreichthum eine weitausgedehnte und dichtbevöl- kerte Culturlandschast befruchtet, namentlich ist das chinesische Tiefland am untern Laufe der beiden Ströme, die wasserreichste, fruchtbarste und bevölkertste Kornkammer der Erde, der Mittelpunkt des chinesischen Reiches und der chinesischen Eultur. Vgl. S. 57. Doch gibt es nicht leicht zwei Flüsse, die in ihren sonstigen Ver- hältnissen (außer ihrer Richtung) unähnlicher sind. Während der gelbe Fluß wegen seines reißenden Laufes von den Chinesen zur Schifffahrt wenig (am wenigsten stromaufwärts) benutzt wird und das Flachland an seinem untern Laufe nur durch großartige Wasserbauten und zahl- reiche Canäle vor seinen verheerenden Ueberschwemmungen gesichert ist, wird der Jantse-Kiang schon im Mittlern Laufe von Flößen und Schiffen, im untern von Seeschiffen belebt. Wegen der großen Zahl von Pro- vinzen, die er durchströmt, heißt er der „Gürtel Chinas". ’) Petermann's Mittheilungen, 1857, S. 297 ff. Daß die Ansicht der Mandschu. der Amur entstehe aus der Vereinigung des Sungari und der Schilka vder Sachali, nicht unbegründet, und daß der Sungari die Hauptverkehrsader des Amurspstems sei, s. daselbst S. 519 und 1860, S. 93 Anm. Demnach ist der Argunj nur ein Zufluß der Schilka.
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