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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 60

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
00 Die sog. Colonialbesitzungen der Chinesen. Jli. Tibet. §. 19. welche ihre eigenen Häuptlinge und Fürsten haben, oder, wie die Khalkas, unter einer Art von Hohepriester stehen und dem Kaiser einen jährlichen Tribut in Pferden, Kameelen, Schafen und andern Thieren oder deren Häuten entrichten, wogegen sie aber Geschenke erhalten, 'damit sie in Unterwürfigkeit bleiben. Das Land ist eine Hochebene, der es fast ganz an Holz und Wasser fehlt, die Mitte derselben nimmt die Wüste Gobi (s. S. 51) ein. Die Bevölke- rung ist ebenso schwach, wie in der Mandschurei (2 Mill.). Iv. Das westliche Centralasien (Jli). Das westliche Centralasien zu beiden Seiten des Himmelsge- birges (dessen Nord- und Südfuß in großer Entfernung vom Meere vulkanische Erscheinungen darbieten, während in der Regel die Meeresnähe die Vulkane begleitet) besteht aus dem Dsungaren- Lande, als der nordwestlichen Grenzmark des chinesischen Reiches, und aus Ost-Turkestan mit der ansehnlichen ädaudelsstadt Kasch - ghar (80,000 E.?). V. Das südliche Centralasien oder Tibet. Die Nordseite der Mittel- und Oftgruppe des Himalaya nimmt die wellenförmiges (13,000—14,000' hohe) Landschaft des öst- lichen oder eigentlichen Tibet ein. Dieselbe liegt zwischen dem Kuenlun im N. und dem Himalaya im S., wird aber von einem mittleren Gebirgszuge in eine nördliche und eine südliche Zone von Plateaulandschaften getbcilt; die nördliche ist so gut wie unbekannt, in der südlichen (Südtibet) liegt an einem Nebenflüsse des obern Brahmaputra die seltsame Hauptstadt Tibet's, L'hassa, die Residenz des Dalai-Lama. Das tibetanische Hochland ist fast die Hälfte des Jahres mit Schnee bedeckt, während in der andern Hälfte die Hitze stark genug ist, um Ge- treide zur Reife zu bringen. Die Thierwelt des Hochlandes wird gegen die Kälte des Klimas durch ein ungewöhnlich dichtes Haar ge- schützt, namentlich liefert die Bekleidung des tibetanischen Schafes den Stoff zu den berühmten Geweben, die von Kaschmir (s. S. 70) aus in den Handel kommen. — Das Volk zerfällt in zwei völlig getrennte Stände: einen weltlichen, dem die Arbeit und überhaupt die Sorge für alle weltlichen Bedürfnisse überlassen ist. und eine ganz hierarchisch geordnete Geistlichkeit, welche für die geistige Wohlfahrt des gesamm- ten Volkes allein zu sorgen hat. Das geistliche Oberhaupt der Tibe- taner ist der Dalai-Lama, die Militärgewalt haben zwei in L'hassa re- 0 Nach H. Schlagintweit ist Tibet kein Plateau, sondern ein wellenför- miges Land.
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