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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 64

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
64 Die Staaten in Hinterindien. §. 21. Die Staaten in Hinterindien sind: 1. Annam oder Cochin-China, gebildet aus den früher ge- trennt gewesenen Königreichen Tonking und Cochin-China nebst einigen kleinern Gebirgsstaaten. Der Umfang des Ganzen wird un- gefähr dem Frankreichs entsprechen, die Angaben der Einwohnerzahl schwanken zwischen 10 und 30 Mill., wovon bei weitem der größte Theil auf Tonking kommt. Die Hauptstadt ist Hus. Die Könige erhalten vom Hofe zu Peking ihre Belehnung. 2. Das Königreich Siam (mit 6 Mill. Einw. auf 12,330 □90?.) ist einschließlich der tributären Malaienstaaten auf 9)?alaka etwas größer als der österreichische Kaiserstaat und wird von sehr ver- schiedenartigen, zum Theil noch unbekannten Völkerschaften bewohnt, unter welche sich viele Ansiedler aus fremden Nationen gemischt haben. Das südliche Ende von Malaka gehört theils einigen souverainen Malaienfürsten, theils den Briten. Die Hauptstadt von Siam ist Bangkok (mit 350,000 Einw.). 3. Das Reich der Birmanen umfaßt dem wesentlichen Theile nach das Stromgebiet des Jrawadi und wird auch zuweilen nach dem Namen der Hauptstadt das Reich Awa genannt. In Folge eines zweimaligen unglücklichen Krieges mit den Briten ist das Gestadeland Arakan (1826) und das Plateauland Pegu (1852) verloren gegangen und das Reich um ein Viertel feines ehemaligen Gebiets beschränkt worden, so daß der heutige Umfang (wie der Annam's) dem von Frankreich am nächsten kommt. Die Birmanen haben noch nicht lange den Zustand der Barbarei verlassen und stehen in Hinsicht der Civilisation (Religion, Sitten, Staatseinrichtungeu) weit hinter den Hindus und noch weit mehr hinter den Chinesen zurück, doch über den schon civilisirten Bewohnern des öst- lichen Archipels. Die geringe Volksdichtigkeit (etwa 400 auf eine □ M.) in einem so fruchtbaren, durch Klima, Flußschifffahrt, Häfen und Lage ungemein begünstigten Lande — ebenfalls ein Beweis für das junge Alter der Civilisation — erklärt sich durch die beständigen inneren und äußeren Kriege und die schlechte Verwaltung. 4. Die Briten beherrschen die nordwestlichen Gestadeland- schaften (Arakan, Pegu, Tenasserim) der durch Fruchtbarkeit des Bodens, schiffbare Flüsse und bequeme Lage für den Weltverkehr nach China, Australien, Amerika wichtigen Halbinsel; ferner auf der Halbinsel Malaka einen gleichnamigen kleinen Küstenstrich, dessen buntgemischte Bevölkerung (55,000 E., meist Malaien und Chi- nesen) größtentheils in der Stadt 9ralaka concentrirt ist; und die für den Handel wichtige Insel Singhapura (60,000 Einw.) an der Südspitze von Malaka mit der Stadt gl. N., dem großen Emporium des südöstlichen Asiens, dem „London des Orients."
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