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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 71

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Huwostaii. §. 22. 71 Ruinen von Städten, Dörfern, Tempeln, Wasserbehältern, Wasserlei- tungen eine untergegangene Cultur. Aber auch heute haben dieselben noch eine staatswirthschaftliche Bedeutung, in sofern sie die Ackerbau- Districte mit Brennholz, Diehfutter, Schlachtvieh und Steinsalz ver- sehen und in den unbegrenzten Grasfluren die Kameele ernähren, welche den Berkehr mit Kabul vermitteln. b. Das mittlere Hin dost an liegt dem größten Theile nach zwischen dem Himalaya und dem Bindhja-Gebirge. Es ist vorzugs- weise das große Tiefland der Djamuna (Djamna) und des mit ihr parallel fließenden, alle andern Ströme von S. und N. in sich ver- einigenden Ganges bis zum Fuße des Himalaya. In dieser „histori- schen Mitte des ganzen Landes" hat sich die indische Cultur (religiöses Leben, Kunst, Handel und Gewerbfleiß) am frühesten und vollständigsten entwickelr. Von vielen Flüssen durchströmt und fruchtbar gemacht, unter den Einflüssen eines subtropischen Klimas, bringt es die Produkte der subtropischen Zone neben denen der gemäßigter» hervor, jene (Reis, Baumwolle in großer Menge, Indigo) in der heißer» Jahreszeit (Aus- saat im Mai, Ernte im Oktober), diese in der kühler» (Aussaat im Oktober, Ernte im April oder Mai). Auch für den Menschen ist das Land ein gesunder Wohnsitz, daher drängen sich hier die großen indischen Hauptstädte alter und neuer Zeit zusamnien. Zu letzteren gehören: Delhi (150,000 E.'O an der Djamuna (die einst größte Stadt Hin- dostans, „der Neid der Welt," soll noch um 1700 als Residenz des Groß-Moguls 2 Mill. Einw. gehabt haben), Agra (125,000 E.) ebenfalls an der Djamuna, Allahabad (72,000 E.?) an der Ber- einigung der Djamuna und des Ganges, Benares am Ganges (186,000 E.?), noch gegenwärtig der Sammelplatz indischer Culte und Gelehr- samkeit, die hohe Schule der Brahmanen, das Hauptziel der Pilger (ein „Mekka" der Hindus), Lakhno oder Luckuow (300,000 E.), die Hauptstadt des jüngst einverleibten Königreiches Audi). c. Das östliche Hindo stan hat keine bestimmte Naturgrenze gegen das mittlere, denn die Uebergänge der klimatischen und Produk- tions-Verhältnisse sind sehr allmählich. Es ist ebenfalls ein außer- ordentlich reich bewässertes und fruchtbares Tiefland mit dichter Bevöl- kerung unc> zahlreichen Städten, wie Patna (284,000 E.), unterhalb der ehemaligen, jetzt zerstörteil Residenz Pataliputra. Der Ganges erhält noch fortwährend reiche Zuflüsse, namentlich aus dem Bindhja- Gebirge; sein größter Zufluß ist der Brahmaputra, der (größer als der Ganges) aber nur zum Theil Indien angehört. In Bengalen, und zwar in den ungeslinden Niederungen der Küste, an dem einzigen Gan- gesarm, deil einigermaßen tiefgehende Schiffe befahren können, ist seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts die neueste Hauptstadt des ganzen Landes, Calcutta (413,000 E., mit den dicht anliegenden Dörfern und gegenüberliegenden Städten 900.000 E.?) als Emporium für das große Gebiet des Ganges ausgeblüht und ist jetzt der erste Hafen Indiens. C. Das Dekh^rr oder die große Halbinsel im S. des Vindhja-
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