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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 78

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
78 Ost- und West-Iran. §. 24. reden und sich rühmen, zu den ersten Verbreitern des Islam zu gehö- ren, sind (wie die alten Gedrosier) räuberische Nomaden und führen mit außerordentlicher Kühnheit, List und Schnelligkeit Raubzüge auf Ka- meelen in entfernte Länder aus. In unzählige Stämme getheilt, wurden sie -von jeher oft, wenn auch nur auf kurze Zeit, die Beute fremder Eroberer. 2. Afghanistan im Norden von Beludschistan, gegen Indien dnrch das in der Richtung von N. nach S. streichende Solimange- birge begrenzt, erhielt seine Bedeutung dnrch den nach dem Indus abfließenden Kabulstrom, dessen Thal von jeher den langen Thor- weg von Iran nach dem Pendjab für Eroberungs- wie für Waa- renzüge bildete. Dadurch ward Kabul (mit 80,000 E.) der Hauptstaphelplatz für die indischen Produkte, welche Kaufleute aus den verschiedensten Gegen- den Asiens dort eintauschen. Die Fortsetzung der seit Jahrtausenden benutzten „Königsstraße" führt mit Benutzung der gerade auf diesem Theile des Hochlandes zahlreichen Oasengruppen über Kandahar (100,000 E.) nach Herat, die deshalb ebenfalls zu Emporien des Welthandels wurden. -— Noch eine andere Bedeutung erhält Kabulistan als natürliche Scheidewand zwischen Ost- und Westasien, indem in West- Kabnlistan alle Früchte des südlichen Europas in üppigster Fülle reifen und auch die Jahreszeiten (namentlich Winter und Frühling) an Europa erinnern, während in Ost-Kabnlistan fast schon indische Natur angetrof- fen wird. Ii. West-Iran. Das persische Reich. Obgleich eines der bedeutendsten asiatischen Reiche, verdankt das persische seine politische Wichtigkeit nicht seiner Macht, sondern seiner Lage, in sofern es das Vordringen der Russen gegen S. und der Eng- länder gegen N., somit deren Zusamnienstvßen verhindert. Zwischen dem caspischen See und dem persischen Meerbusen gelegen, enthält das persische Reich an Flächeninhalt mehr als das Doppelte von Deutschland (26,000 ll!M.), indem es außer dem westlichen Iran auch einige Theile des armenischen Hochlandes um- faßt. Auf dieser Oberfläche wohnen jetzt nur 10 Millionen Men- schen (noch nicht -100 auf 1 Ühm.), denn nur einzelne Provinzen erfreuen sich einer besondern Fruchtbarkeit, während andere Theile, namentlich im Osten des Reiches, größere Wüsten oder Salzsteppen enthalten. Bei dem Mangel an Strömen, ja selbst an Bächen und Quellen, sowie an hinlänglichem Regen würde der Anbau noch viel geringer sein, wenn nicht eine künstliche Bewässerung (vermit- telst einer Reihe unter einander in Verbindung stehender Brunnen)
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