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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 90

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
90 Syrien und Palästina. §. 27. Iii. Syrien und Palästina. Syrien, im weitesten Sinne, wovon Palästina den südwest- lichen Thcil ansmacht, wird im W. von dem mittelländischen Was- sermeere, im O. von dem arabischen Sandmeere begrenzt und so vom Abend- wie vom Morgenlande geschieden und isolirt. Ganz Syrien zerfällt hinsichtlich der Bodenbildung, sowohl in der Rich- tung von W. nach O. als in der von N. nach S., in drei ver- schiedenartige Theile. In elfterer Richtung folgen nämlich einander I. ein schmaler, tiefliegender Küstensaum, dessen mittlerer Theil (das ehemalige Phönizien) einen großen Reichthum an ab- und zuführenden Meeresströmungen, sowie an hafenreichen Buchten hat (was beides dem südlichen Palästina fehlt); b. ein langer mit der Meeresküste parallel laufender (bis 9000' sich erhebender) Gebirgs- zug mit den entgegengesetzten Längenthälern des nördlich fließenden Orontes und des nach S. strömenden Jordans; e. eine (bis 2000' hohe) Plateaufläche, bestehend aus Steppenboden mit sparsamen, oasengleichen Fruchtstellen, an welche sich die große Karavanenstraße von dem Euphrat zu dem ihm hier nahen Mittelmeere knüpft. — Die Dreitheilung in der Richtung von S. nach N., in ein süd- liches, mittleres und nördliches Syrien, entsteht durch die kolossale Erhebung des mittleren Theilcs in dem Gebirgsknotcn des Libanon, der den nördlichen und südlichen Abhang, also das zugängliche Orontesland an der einen und das abgeschlossene Jordan land an der andern Seite weit überragt. In dieser Rich- tung von S. nach dt. zeigt sich ein entschiedener Parallelismus der Meeresküste, der Gebirgsketten und der Flußthäler. Der lange syrische Gebirgszug, dessen mittleren und höch- sten Theil der zackenlose Libanon (d. h. der weiße) und der Anti li- banus mit der erhabensten Bergspitze Syriens, dem (9000' hohen) stets mit Schnee bedeckten Hermon, bilden, steigt von der Meeres- seite terrassenartig empor, dagegen fällt er nach der arabischen Seite steil in das Längenthal des Orontes ab und noch jäher in das des Jordans. Kein größeres tiefes Querthal durchbricht dieses Gebirge von O. nach W., weßhalb der Jordan vas so nahe Meer nicht erreichen kann; nur im äußersten Norden, wo sich schon die Gebirgsbildung zu geringerer Höhe senkt, gewinnt der Orontes (durch eine Erdspaltung?) einen Abfluß zum Mittelmeer, und daher ist sein unteres Thal von jeher ein Passage- land vorderasiatischer Völker-, Handels- und Heereszüge vom Euphrat zum Mittelmeer gewesen. Durch dieses centrale Gebirge, welches von seinen schneebedeckten Höhen besonders dem mittleren und südlichen Syrien reiche Wasserschätze zusendet, ist dieses Land vor seinen östlichen und südlichen Nachbarländern bevorzugt und in Verbindung mit dem Fleiße seiner Bevölkerung zu einer üppigen Vegetation befähigt. Diese hat,
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