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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 102

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
102 Das russische Transcaucasien. §. 28. 8. 28. Das russische Transcaucasien. Der Caucasus (— caspische Berge?) ist ein Alpengebirgs- land, welches in seinem nordwestlichen Anfang (Halbinsel Taman) das schwarze von dem azow'schen Meere trennt, dann die Küste des schwarzen Meeres begleitet und mit seiner östlichen Hälfte den breiten Isthmus zwischen dem schwarzen und caspischen Meere in der Richtung von N.-W. nach S.-O. qner durchschneidet, hier die natürliche Grenze zwischen Asien und Europa bildend (im Alter- thum auch die Grenze der vorderasiatischen Cultur gegen das scy- thische Barbarenthum). Aus seinem vielzackigen, nicht abgerundeten Rücken-erheben sich einzelne Gipfel höher als die höchsten Spitzen der europäischen Alpen, alle überragt der Elburuz (d. h. der glän- zende Berg, der Gletscher, 18,500'), auf welchem sich nach den Erzählungen der Armenier die Arche Noah'ö zuerst (später auf denk Ararat) niedergelassen haben soll. Die durchschnittliche Höhe ist 8000—10,000', gegen die beiden Enden hin im O. und W. nimmt die Höhe allmählich ab, am östlichen Ende aber wird die Breite bedeutender durch eine Spaltung in zwei Zweige, einen nordöstlichen und einen südöstlichen. In Folge der Zerrissenheit des Rückens sind bedeutendere Gletscher selten, daher die Gewäs- ser weniger reichhaltig als in den Alpen. Diese sammeln sich in vier Flüssen, von denen zwei auf .der Nord- und zwei auf der Südseite nach entgegengesetzten Richtungen und Meeren fließen: auf der Nordseite der Kuban vom Elburuz ins schwarze, der Terek ins caspische, auf der Südseite der kleine Rion (der Phasis der Alten) ins schwarze, dagegen ins caspische Meer der bedeutende Kur (Cyrus), welcher zwar nicht auf dem Caucasus, sondern auf dem armenischen Hochlande entspringt, aber links die meisten Flüsse der Süd- seite des Caucasus aufnimmt (also diesem Gebirge in gleicher Weise angehört, wie die Donau den Alpen), während er rechts kurz vor seiner Mündung den Aras (Arares s. S. 88) aus dem armenischen Hochlande empfängt. Wie die Bewässerung, so ist auch die Vegetation keine reich- haltige, doch sind einzelne Theile des Caucasus mit prächtigen, zum Theil sehr dichten Waldungen besetzt; in den Thälcrn (namentlich des Phasis) gedeihen verschiedene Obstsorten, und die Caucasusländer gelten für das Vaterland unserer Aepfel und Birnen. Die Bewohner des Caucasus (2v- Mill.?) gehören, mit Aus- nahme der eingewanderten tatarischen Stämme, sämmtlich dem indo- europäischen Völkerzweige an. Die (7) verschiedenen Völkerstämme dieses Gebietes reden zwar sehr von einander abweichende Sprachen, sind aber
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