1862 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Klima Afrikas. §. 33.
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a. in Südwestafrika das des Garip oder Oranjestroms
und des Congo oder Zaire.
b. in Südostafrika das des Liambye') oder Zambesi
(Name des untern Laufes).
e. in Nordwestafrika das des Niger (richtiger Jsa), Gam-
bia und Senegal.
6. in Nordostafrika das des Nil.
Im Norden des Tieflandes liegen zwei getrennte Gebirgs-
glieder : das Hochland der Berber ei mit dem Randgcbirge
des Atlas und das Plateau von Barka, welche durch den
Busen von Sydra und die hier bis ans Meer reichende Wüste
von einander getrennt werden.
8. 33.
Die klimatischen Verhältnisse und die organische Natur
in Afrika.
Die klimatischen Verhältnisse Afrikas tragen den Cbarakter
großer Einförmigkeit. Der ganze Erdtheil gehört, wie Australien,
der Zone des Regens an, nur die höher gelegenen Theile (wie
das Capland im S., Habesch im O., Sudan im W., der Atlas
im N.) kennen Schnee, und nur einzelne Gipfel ragen in die Re-
gion des ewigen Schnees hinein, welche hier höher zu beginnen
scheint, als in andern Erdtheilen unter gleichen Breitegraden.
Bei weitem der größte Theil Afrikas (fast 4/s) liegt zwischen
den Tropen, ein Länderraum (410,000 Üu M.), der beinahe die
Hälfte sämmtlicher Tropenländer der Erde ausmacht. Die durch
diese Lage bedingte hohe Temperatur der Atmosphäre hat aber
nicht bloö eine so bedeutende extensive Verbreitung, sondern sie
wird auch intensiv noch höher gesteigert als in den entsprechenden
Regionen Amerikas durch die geringe Berührung des Kontinents
mit dem Ocean, durch die starke Wärmestrahlung der vegetations-
leeren Ebenen und durch den Mangel an continentaler Bewässerung.
Der daraus solgeude contiuentale Charakter des Klimas
gibt sich zu erkennen in den schroffen Gegensätzen zwischen glühen-
der Tageshitze und sehr empfindlicher Nachtkälte, zwischen der größ-
ten Dürre und plötzlichen Regengüssen, zwischen anhaltender Wind-
stille und furchtbaren Stürmen. Natürlich sind diese Gegensätze in
den Küstenländern in geringerm Grade vorhanden; am stärksten da-
0 lieber die Identität des Liambye und Zambesi s. Petermann's Mitthei-
lungen, 1858, S. 189 ff.