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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 110

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
110 Klima und organische Natur Afrikas. §. 33. gegen nördlich vom Aequator; denn die heißesten Gegenden Afrikas (mit einer Mitteltemperatur von 29'/¡#) liegen nicht unter dem Aequator. Mit Ausnahme derjenigen Theile, welche in eine der beiden ge- mäßigten Zonen hineinreichen, kennt Afrika nur zwei Jahreszeiten, eine längere, irockene und eine kürzere Regenzeit. Die letztere dauert für jeden Ort 2—3 Monate und fällt nördlich vom Aequator in die Zeit zwischen den Mai und Oktober, südlich zwischen den Oct. und Mai, die 9 übrigen Monate hindurch ist ein nächtlicher Thau der einzige Nie- derschlag aus der wolkenlosen Atmosphäre. Jene Regenzeit ist in dem tropischen Theile des Continents die Hauptbedingung für die Entwickelung der Vegetation, welche sich unmittelbar darauf ebenso schnell als prächtig entfaltet und zu- gleich die wilden Thiere ans ihren Schlupfwinkeln in die cultivir- teren Gegenden lockt. Die Pflanzenwelt hat im Allgemeinen den tropischen Charakter, nur weniger colossale Formen, als in Amerika und Südasien; insbesondere findeil sich die verschiedensten Arten von Palmen, die Banane, riesenhafte Schlingpflanzen, deren undurch- dringliches Dickicht zahlreiche Vögel- und Affenarten beleben, die gewöhnlichen Nahrungspflanzen des Südens (Reis, Mais, Zucker- rohr, Kaffee), verschiedene Gewürzarten, Baumwolle u. s. w. Die üppigste Vegetation wird in den bewässerten Niederungen, nament- lich in dem abessinischen Alpenlande und an den Küstensäumen des großen südlichen Hochlaildes, durch die Tropenhitze des Sommers erzeugt; allein diese Küstenlandschaften sind durch die Miasmen der Snmpflnft nicht allein europäischen Ansiedelungen unzugänglich, son- dern selbst den Eingebornen gefährlich und daher der Aufenthalt vieler reißender Thiergattungen, welche das Hochland wegen Man- gels an Wasser und Waldungen meiden. Die Flüsse werden von Hippopotamen bewohnt, und lichtere Stellen dienen Elephantenhecr- den zur Weide. Im Allgemeinen zeichnet sich die Thier weit weniger durch Mannichfaltigkeit — die ja überhaupt Afrika abgeht — als durch Wildheit und Kraft aus. Es sind wesentlich dieselben riesenhaften Bildungen, welche Südasien beleben; doch die Giraffe, das Zebra u. a. m. scheinen diesem Erdtheile eigenthümlich zu sein. An Hausthieren (Schafen, Eseln, Maulthieren, vorzüglichen Pfer- den) ist namentlich in dem abessinischen Alpenlande kein Mangel, und die Gebirgsbewohner treiben hier ihre Rinderheerdcn biö zur Höhe von 12,000' auf die Alpenweiden (vgl. S. 115).
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