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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 112

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
112 Unabhängige Staaten. §. 35. Religionen. Die Mehrzahl (etwa 80 Mill.?) der afrikani- schen Bevölkerung ist heidnisch mit sehr verschiedenen Abstufungen der religiösen Begriffe; selbst an Fetischdienern fehlt es nicht, ja die Kaffern scheinen ohne alle Religion zu leben. Dock hat der Mo- hamedanismus in der neuesten Zeit außerordentliche Fortschritte unter der heidnischen Bevölkerung gemacht und ist in Rordafrika die vorherrschende Religion geworden (35 Mill. Bekenner?). Weniger ist es dem Christen thum gelungen, sich unter den an Polygamie gewöhnten Völkern ansznbreiten (am meisten noch im Capland, auf den Inselgruppen und in Algerien), trotz der unablässigen Bemü- hungen katholischer und protestantischer Glaubensboten. Die Ver- breitung der monotheistischen Religionen ist zugleich auf die Ver- vollkommnung der Gesittung (Abschaffung der Menschenfresserei und der Menschenopfer) von dem wohlthätigsten Einflüsse gewesen. 8. 35. Politischer Zustand. I. Unabhängige Staaten. Trotz ihrer geringen Culturstufe und ihrer Beschäftigung mit Viehzucht, Jagd und Fischerei (zum Theil auch mit Landwirth- schaft) leben die meisten Neger in Städten und Dörfern und bil- den eine Menge kleiner Staaten oder Stämme unter eigenen Häupt- lingen, meist mit völlig despotischer Gewalt, so daß die bloße Laune des Herrschers als einziges Gesetz gilt. . Umfangreicher und vollkommener organisirt sind die Staaten der Berbern, wie das „Kaiserthnm" Marokko (und der Staat von Tunis, der nur dem Namen nach türkische Provinz ist). Neben einigen kleinern Ber- bern-, Fellata-, Mandingo- und Boeren- (sprich: Buren, d. h. Bauern) Staaten mit einheimischen republikanischen Formen, ist eine Republik mit nordamerikanischen Verfassungsformen entstanden : Liberia an der Küste von Guinea. Ii. Besitzungen der Europäer. a. Türkische: Aegypten nebst Nubien, Tripolis und (dem Na- men nach) Tunis (zusammen etwa 45,000 □ M. mit 5 Mill. Einw.). b. Portugiesische: die Inseln des grünen Vorgebirges, Nie- derlassungen in Guinea, die Insel S. Thomo, die Prinzeninsel und die Statthalterschaften von Angola (nebst Benguela) und Mozam- bique auf den entgegengesetzten Küsten Südafrikas (zusammen 24,000 ldm. mit 1 Mill. E.).
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