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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 120

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
120 Das Wafsersystcm des Niger (Jsa). §. 37. 2. Die Stufenländer und Wassersysteme von Nord- Afrika. a. Die Stufenländer Senegambieus oder des Rio Grande, Gambia und Senegal, dreier Parallelflüsse, die nicht blos in ihrer Hauptrichtung gegen W., sondern auch in allen we- sentlichen Verhältnissen eines Wassersystems viele Aehnlichkeit haben. Sie entspringen alle auf dem Hochlande von Sudan in einander sehr benachbarten*) Quellgebieten Cio 0 50'—11° 28' n. Br. und 1z O 40—13° 45 west!. L. von Paris), haben in ihrem Laufe einen gewissen Parallelismns, durchbrechen in bedeutenden, weithin rauschenden Wasserfällen das Randgebirge des westlichen Sudan, um den breiten Küstensaum Senegambiens am westlichen Fuße des Hochlandes zu durchströmen. Die beiden letzteren sind in ihrem untern Laufe durch das weite Anfsteigen der Flut (etwa 40 Meilen aufwärts) selbst für Seeschiffe fahrbar. Daher wurde ihre große Anziehungskraft für europäische Colonisation längst erkannt, zunächst von den Portugiesen, später von den Franzosen, welche jetzt den Senegal bis zu den Katarakten von Folu beherrschen und so- wohl vor der Mündung (auf der Insel St. Louis) als längs des Flusses Militär- und Handelsposten angelegt haben; eben so von den Engländern, welche sich am Gambia ansiedelten. Der Senegal, welcher (mit Ausnahme des untersten Laufes) nur während der Regenzeit (Juli — November) schiffbar ist, bildet sowohl eine physische Grenze zwischen der Wüste Sahara und den fruchtbaren, angebauten Küstenländern Westafrikas, als auch eine ethnographische zwischen der nomadischen Bevölkerung arabischer Abkunft (im N.) und der seßhaften, dunkelschwarzen Negerrasse (im S.). Bei der außeror- dentlichen Fruchtbarkeit des beißen und zugleich trefflich bewässerten Erd- striches ist der künstliche Anbau kaum Bedürfniß, weßhalb die Eingebor- nen sich theils mit Biehzucht, theils mit technischer Industrie beschäftigen. Der Ausfuhrhandel ist fast ausschließlich in den Händen der franzö- sischer! Colonisten arn Senegal (und auf der Senegalinsel St. Louis), der englischen am Gambia, und der Portugiesen, die im süd- lichsten Theile des Landes einige Handelsfaetoreien und verfallene Forts (theils auf dem Festlande, theils auf kleinen Inseln) besitzen, die sie portugiesisches Guinea nennen. d. Das Wassersystem des Niger (Jsa oder Majo Ballüo). Die beiden grüßten Flüsse Afrikas, der Niger und der Nil. haben Jahr- hunderte lang die Geduld der Geographen erschöpft, der eine durch die Schwie- rigkeit seine Mündung zu bestimmen, der andere durch die seine wahren Quellen aufzufinden. Der Niger (richtiger Jsa), welcher die größte schiffbare Was- 0 Vgl. Petermann's Mittheilungen, 1861, S. 75.
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