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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 124

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
124 Der mittlere Nillauf. Nubien. §. 37. nenden Sandwüsten überwinden, ohne einen andern Zustrom in dem (300 M.) langen weitern Laufe bis zu seiner Mündung aufzu- nehmen — in dieser Beziehung keinem andern großen Wassersysteme der Erde vergleichbar. In dem vom Nil und dem Tacazze gebildeten Mesopotamien, welches die Alten sich als Insel dachten, lag der Staat von Meroö, dessen hohes Alter wahrscheinlich überschätzt worden ist (vielleicht entstand er erst zur Zeit der Perser- herrschaft über Aegypten) und den man mit ebenso wenig Grund als die Wiege der ägyptischen Culrur angesehen hat. da diese sich nach den neuesten Unter- suchungen (von Lepsius) nicht nilabwärts, sondern stromaufwärts verbreitete. Auch ist gerade das untere Nubien das „tempelreiche". Nubien. Das Stufenland des Mittlern Nils heißt Nubien. Dessen süd- licher T h e i l steht unter dem Einflüsse des tropischen Regens und erfreut sich der üppigsten Vegetation (aber keines gesunden Klimas); der mittlere Th eil entbehrt der Wohlthat jenes Regens und ist daher in Verbindung mit dem glühend heißen Klima (man kann im Sande Speisen kochen) eine durchaus wasserlose Wüste fast ohne alle Oasen und Culturstellen. Der nördliche T h e i l, als Südrand der regenlosen Zone Nordafrikas, sieht oft mehrere Jahre keinen Tropfen Regen, und selbst der Thau ist eine seltene Erscheinung; nur unmittel- bar an den Ufern des Nils sind die atniosphärischen Verhältnisse gün- stiger und erlauben einigen Anbau. Die Bevölkerung Nubiens (1 Mill.?) besteht aus a. den cin- gebornen Nuba, die sich von den Negern durch eine hellere (braune) Hautfarbe und langes (niemals wollartiges) Haar unterscheiden, und d. den eingewanderten Arabern (V3 Mill.), meist Nomaden, wie die Eingebornen. Der Islam ist die vorherrschende Religion in Nubien. Die ehemals zahlreichen kleineren und größeren Staaten Nubiens, wie Dongola, Schendy, sind seit der Unterwerfung des Landes durch ägyptische Truppen 1820) uutergegangen und die politische Grenze des jetzt türkischen Nubiens ist sogar über Kordofan und Senaar (s. S. 123) ausgedehnt worden. Die Hauptstadt Nubiens ist Berber (mit vielleicht 30,000 E.); die größte Stadt aber ist das erst seit dem Be- ginn der türkischen Herrschaft am Zusammenflüsse des weißen und blauen Nils, in ungesunder Gegend angelegte Khartum (-10,000 E.), die Residenz des vom Pascha von Aegypten eingesetzten Generalgouverneurs, das Winterquartier aller während der Regenzeit zurückkehrenden Reisen- den und Erpeditionen. 66. Der untere Lauf des Nils beginnt nach den letzten Katarakten bei Assuan (Syene). Von hier durcbströmt der mächtige und nun erst schiffbare Fluß in majestätischer Ruhe und vorherr- schend nördlicher Richtung, als ein fruchtbringendes Gewässer, eine einzige, (150 M.) lange und (2—3 M.) breite Felsenspalte zwischen
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