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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 131

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das afrikanische Tiefland. Die östliche Wüste. §. 39. 131 Höhe). Dieser Sandocean hat seine Sandwellen, Sandstürme und seine Inseln (die Oasen). Die größte dieser Inseln, das kreis- runde, von wüsten Gebirgen umgebene Fezzün, theilt die Sahara in zwei ungleiche Hälften, eine kleinere, östliche, welche mehr Don inselartigen, bewässerten und daher fruchtbaren, selbst gebir- gigen Steppen unterbrochen wird, als die wasserlosere, einförmigere westliche Hälfte. Der Wassermangel ist in frühern Schilderungen übertrieben und als zu allgemein dargestellt worden, denn große wasserlose Striche von mehreren Tag- reisen wechseln mit solchen, wo es wenigstens temporäre Regenbäche und künstlich gegrabene (in Ermangelung der Steine mit Kameelknochen ausgemauerte Brun- nen) gibt und wo die Dattelpalme (begünstigt durch die Trockenheit der Atmo- sphäre und die salzige Beschaffenheit des Bodens) gedeiht. Unter den meist nomadischen Bewohnern der Wüste unterscheidet man 1) die arabischen Beduinen, 2) die Tuareg oder Berbern der Wüste, der schönste Menschenschlag in Afrika, der weißen Rasse ange- hörend, obwohl ihr Gesicht durch den Einfluß des Klimas dunkelbraun geworden ist; sie wohnen vorzugsweise in der westlichen Hälfte, *) wo sie sich an die Berbern in Marokko anschließen, und 3) die dunkel- schwarzen Tibbos (im O. von Fezzln, an der Südseite des nördlichen Oasenzugs). Die Araber und die Berbern sind Mohamedaner, die Tibbos noch zum Theil Heideu; alle drei stehen, mit geringen Ausnah- men, unter unabhängigen, erblichen Häuptlingen. Mehrere Häuptlinge der Tuareg stehen unter der Oberhoheit des in der Stadt Agades residirenden (gewählten) Sultans. ') Sie leben im Allgemeinen von Viehzucht (Pferde, Kameele und kleinere Hausthiere) und vom Handel mittelst „des Schiffes der Wüste" auf den die Sahara in verschiedenen Richtungen durchkreuzenden, meist uralten Handelsstraßen, an denen die Oasen die Ruhepunkte, gleichsam die Hafenorte des Sandoceans, bilden. Ein Hauptgegenstand der Ausfuhr, namentlich nach den Nigerländern, ist das aus den periodisch austrocknenden Salzseen oder aus Salzlagern (Ueberreste längst ausgetrockneter Seen) mit leichter Mühe gewonnene Koch- und Viehsalz. 1. Die östliche oder libysche Wüste. Durch die vorherrschende Richtung der Winde und Stürme von O. nach W. wurde die Osthälfte der Sahara immer mehr vom Sande befreit, ausgedehnte Kalkselsspalten traten hervor, es rückte weniger Flugsand nach, die näher an die Oberfläche gelang- ten Quellen sprangen leichter hervor und wurden nicht mehr vom *) Ihre Ausdehnung s. in Petermann's Mittheilungen, 1857, Tafel 11. 2) S. Petermann's Mittheilungen, 1857, S. 251 und Tafel 18, vergl.
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