Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 158

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
158 Bevölkerung u. Nahrungsquellen des osmanischen Reiches. §. 49. im christlichen Europa gewöhnlich bezeichnet werden, halten sie für einen Schimpfnamen und gebrauchen ihn nur von den im Zustande der Roh- heit gebliebenen, stammverwandten Nomadenhorden in Turkestan u. s. w. Sie leben im ganzen Reiche zerstreut, außer in Serbien, Albanien und der Walachei. e. Griechen (1 Mill.) am Südrande des Reiches von Thessalien bis Constantinopel und auf den Inseln, namentlich auf Candia. f. Armenier (400,000), namentlich in den Handelsstädten ansäßig (über 200,000 in Constantinopel). g. Juden, besonders in den Donaufürstenthürmern; sie zerfallen in spanische (aus Spanien vertriebene und noch ein verkümmertes Spanisch redende, am zahlreichsten in der Walachei) und polnische (in der Moldau als Kleinhändler u. s. w.). ll. Die Zigeuner (400,000?), im ganzen Orient zerstreut, bilden in. der Moldau und Walachei eine wirkliche Nation und bekennen sich hier zur griechischen Religion, während die in Serbien und der Türkei den Islam angenommen haben. 2. Die asiatische Bevölkerung besteht aus a. Osmanen (Io3/* Mill.), b. Armeniern (2 Mill.), a. Griechen (1 Mill.), d. Kurden (1 Mill.) in Kurdistan, dem persischen oder iranischen Bölkerzweige an- gehörend, s. A r a b e r n (fast 1 Mill.) in Arabien. 3. Die afrikanische Bevölkerung besteht vorzugsweise aus Arabern. Die Bevölkerung, nach den Religionen vertheilt, ergibt: 22 Mill. Mohamedaner, 14 Mill. Griechen und Armenier, fast 1 Mill. Katholiken (Lateiner, unirte Griechen, mutte Armenier, Maroniten), 150,000 Juden, 300,000 zu verschiedenen Secten gehörig. Nahrungsquellen. Bei der großen Abwechselung des Bodens zwischen Ebene, Gebirgen und Hochland und der Berschiedenartigkeit des Klimas von der Tropen- hitze in Arabien und Nubien bis zu den Alpenregionen in Kleinasien, bringt das Reich eine große Mannichfaltigkeit von Produkten hervor; allein der Ertrag befriedigt kaum das Bedürfniß. Denn bei dem Mangel an Eommunicationsmitteln (das einzige Transportmittel aus dem Innern nach den Küsten ist das Kameel oder Viaulthier) baut der Landmann nur so viel, als er selbst bedarf. Dem Gedeihen der Industrie steht außerdem noch eine unverständige Besteuerung (selbst der Ausfuhr) im Wege, weshalb sie immer mehr abnimmt und sich für die Ausfuhr nur noch aus die Verfertigung von Seidenstoffen (in Syrien) und Rosenöl (Bulgarien) beschränkt. Der gesammte auswärtige Handel des tür- kischen Reiches kommt noch nicht dem der einzigen Stadt Hamburg gleich. Die meiste Bewegung ist in den Häfen von Constantinopel, Smyrna, Beirut, Saloniki. An der Einfuhr ist Großbritannien am meisten be- theiligt. Staatsverfassung. Das osmanische Reich ist eine absolute Erb-Monarchie, in welcher
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer