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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 181

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Neapel. §. 50. 181 Die Souveränität wird durch die ganze Gemeinde ausgeübt, welche durch den „Großen Rath" von 60 Mitgliedern (als gesetzgebenden Körper) vertreten wird. Die ausübende Gewalt haben zwei, jedesmal auf 6 Monate gewählte Capitani, einer für die Stadt Marino, der an- dere fürs Land. C. Zn Süditalien. 8. Das Königreich Neapel oder beider Sicilien (seit 1861 dem „Kö- nigreiche Italien" einverleibt). Es umfaßt außer der Insel Sicilien und einigen kleineren Inseln ganz Süditalien von Terracina an und von Mittelitalien den südöstlichen Theil, welcher die höchsten Gegenden des Apenninus (die Abruzzen) enthält. Wenn schon die mittleren Staaten Italiens eine geringe Einheit in den Natur- und Bevölkerungs-Verhältnissen darbieten, so ist diese noch weniger in einem so großen, durch un- zugängliche Gebirge und wilde Bergströme zerrissenen Staate vor- handen: das Klima wechselt auf dem Raume weniger Meilen zwischen tropischer Hitze, die Palmen gedeihen läßt, und einer Rauhbeit, die an nordische Regionen erinnert; das Volk ist ein Gemisch von Ureinwohnern, Griechen der alten und neuen Zeit, Römern, Longobarden, Normannen, Arabern, Spaniern und Fran- zosen, und die verschiedenartigen Bestandtheile sind hier und da noch nebeneinander zu erkennen. Dieser Mangel an Einheit und an Gefühl des Zusammengehörens ist der Grund, weshalb in einem von der Natnr so sehr vertheidigten Lande fast immer Fremd- linge Herrscher waren (vgl. S. 166). Auch in der Volksdichtig- keit zeigen sich hier ähnliche Gegensätze wie in Toscana und dem Kirchenstaate. Am stärksten bevölkert ist die Ebene von Neapel oder campagna felice (selbst abgesehen von der Hauptstadt, hat die Provinz Napoli 12,000 E. auf 1 Ihm.) und die Nordwest- küste Siciliens, am schwächsten die Abruzzen, Calabrien und das Innere Siciliens. a. Neapel. Am untern Volturno und Meerbusen von Neapel breitet sich eine Ebene von unerschöpflicher Fruchtbarkeit aus, die vielgepriesene Campagna felice, wo die südliche Natur die üppigste Fruchtbarkeit entfaltet. Die Sonnenwärme, die erfrischende Meeresluft, die reich- liche Bewässerung durch zahlreiche, von den benachbarten Bergen herab- rieselnde Bäche und selbst die unterirdischen Kräfte des vulkanischen Bodens vereinigen sich, um die geringe Arbeit des Menschen alljährlich mit drei Ernten zu lohnen. Die ganze Küste am Meerbusen von
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