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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 182

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
182 Sicilien. §. 50. Neapel, der von zwei Vorgebirgen und drei Inseln, Jschia und Pro ei da im N. (beide wegen ihrer außerordentlichen Fruchtbarkeit stark bewohnt), Capri im S., gegen die Brandungen des Meeres geschützt wird, bildet fast eine einzige Stadt. Die Hauptstadt Neapel (414,000 (S.) ist nicht sowohl wegen ihrer Kirchen und Paläste, welche,, außer dem Nusoo Borbonico, wenig Bemerkenswertbes enthalten, son- dern wegen ihrer herrlichen Lage (vedi Napoli e poi mori), des eigen- thümlichen Volkslebens, namentlich aber wegen ihrer Umgegend, wo die Natur zugleich ihre lieblichste Pracht und ihre furchtbarsten Erschei- nungen entfaltet, das Ziel der Reisenden. Zu diesen Umgebungen gehören Portici und Resina über dem verschütteten Herculanum, das beim Ausbruche des Vesuvs (79 n. Chr.) unter der Asche begraben wurde; vor Allem aber das ebenfalls damals verschüttete und seil einem Jahrhunderte allmählich, jedoch bei weitem noch nicht vollständig ausgegrabene Pompeji, wel- ches die beste Vorstellung von der Anlage und Einrichtung einer alt- römischen Stadt gibt. Im Hintergründe erhebt sich der Vesuv selbst (3510' hoch) als eine isolirte Masse ohne Zusammenhang mit den be- nachbarten Bergen, dessen Lavaströme sich nicht blos verheerend, sondern auch befruchtend für die Umgebung erwiesen haben; in der Asche ge- deiht der treffliche Wein „lagrima Cristi“. An dem südlichen Theile des Golfs liegt Castellamare (wahrscheinlich an der Selle des bei jenem Ausbruche des Vesuvs zerstörten Stabiä), und Sorrento mit dent herrlichsten Klima und der üppigsten Vegetation schließt das wun- dervolle Panorama des Golfs von Neapel. Auch der Busen von Salerno mit seinen schroffen Felsenküften entfaltet den südlichen Charakter niit außerordentlicher Pracht. An demselben liegen: Amalfi, dessen See- und Handelsgesetze (tabulae Amalfitanae) im Mittelalter allgemeine Gültigkeit hatten, Salerno, im Mittelalter das Vorbild und die Pstanzschule aller medicinischen Facultäten Europas, und das elende Dorf Pesto (Pästum) mit be- deutenden Ueberresten griechischer Tempel im ältesten dorischen Stil. Auf der Ostseite des Apenninus hat Apulien einige Städte mitt- lerer Größe: Foggia (24,000 E.), Bari (21,000 E.), Lecce und Tarent (20,000 E.) — Ganz im Süden Calabriens ist das durch Erdbeben (1783) zerstörte Reggio (22,000 E.) wieder aufgebaut worden. d. Sicilien. Die Insel Sicilien, die größte und schönste des Mittelmeeres, bildet die Fortsetzung Italiens, von dem sie nur durch die schmale Meerenge von Messina getrennt ist und das vermittelnde Glied zwischen Europa und dem nahen Afrika. Sie ist an drei Seiten von Gruppen kleinerer Inseln umgeben: im N. von den (mit vul- kanischen Kegeln bedeckten) liparischen Inseln, im W. von den ägatischen, im S. von der den Engländern gehörenden Malta-
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