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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 191

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Spanien. Das centrale Hochland. §. 51. 191 I. Das Königreich Spanien. Die alte historische Eintheilung des Landes in a. die Länder der Krone Castilien (s. unten 1—5, 11 und 13), b. die Länder der Krone Aragonien (8—10 und 12), c. das Königreich Navarra (6 und 7), ist zwar (im I. 1821) mit einer modernen, der französischen Departementaleintheilung nachge- bildeten in (51, später in) 49 meist nach Städten benannte Pro- vinzen vertauscht worden, wobei alle historischen Benennungen sorg- fältig vermieden wurden. Doch hat sich jene historische Eintheilung um so mehr im Andenken und im nicht offiziellen Gebrauche des Volkes erhalten, da sie aus einer noch heute geltenden Verschieden- heit in den politischen Reckten und in der Verwaltung beruht. So haben nicht nur die baskischen Provinzen ihre tüeros (s. S. 192), sondern auch die Länder der Krone Aragon (Aragon, Valencia, Catalonien und Mallorca) Privilegien in Bezug aus Besteuerung und Privatrecht (daher Espana assimilada). A. Das centrale Hochland. 1. Die beiden Hochebenen von Alt- und Neu-Castilien (den Namen erhielt das Land durch die Mauren wegen der vielen befestigten Thürme an den Grenzen des ehemaligen Leon und Aragonien) über- treffen an trauriger Einförmigkeit bei weitem die baierische Hochebene; man erblickt fast nur schlecht beackerte Weizen- und Gerstenselder und öde Haiden mit spärlichem Futter für die genügsamen, braunwolligen Schafe. Mit dieser Beschaffenheit der Landschaft steht der armselige Zustand und das einförmige Leben ihrer trägen Bewohner im Einklang. Dennoch meint der stolze Castilianer nicht nur, Spanien sei das erste Reich der Welt, sondern auch Castilien seine vorzüglichste Provinz! Von Neu-Castilien aus wurde, wie von einer nur durch wenige Pässe schwer zugänglichen und durch Gebirge geschützten Festung, die Herrschaft über ganz Spanien ausgebreitet und behauptet. Hier liegen a. Madrid (2412' hoch, mit 301,000 E.), am wasserarmen Manzanarez, trotz seiner heißen Sommer und seiner kalten Winter, wegen seiner centralen Lage im Herzen Spaniens seit Philipp Ii. der Königssitz mit dem Hofe und seiner Pracht; b. die Sommerresidenz Aranjuez mit ihren reichbelaubten Park-Anlagen im Thale des Tajo, und c. in demselben Thale die alte Hauptstadt Spaniens Toledo (statt der ehemaligen 200,000 E. jetzt nur noch 18,000). — Alt-Castilien berührt im N. das Meer, wo Santander (20,000 E.), die schönste und reichste Stadt an der can- tabrischen Küste, liegt. Dagegen ist Valladolid (20,000 E.), die ehemalige Residenz der Könige von Castilien und Leon, später von Spa- nten, und besonders Burgos (15,000 E.) verödet. 2. Das Königreich Leon theilt die Natur der Hochfläche von Alt- Castilien, und auch die Einwohner zeigen wenig Empfänglichkeit für
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