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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 253

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Klima und Bevölkerung der Schweiz. § 57. 253 Hochebene und dem Jura an; die Form des Tieflandes fehlt diesem höchsten Lande unseres Erdtheiles gänzlich. Im Alpenlande erscheinen die Gewässer als Torrenten, Gießbäche, Wasserfälle und kleinere Seen, in der Hochebene als größere Seen und als Flüsse mit beruhigterem Laufe. Sämmtliche Gewässer der Hoch- ebene und der ihr zugewandten Abdachung des Jura gehören dem Gebiete des Rheines an, die des Alpenlandes vertheilen sich auf die Gebiete des Rheines, der Rhone, des Po und zum ge- ringern Theile der Donau, welche letztere nur den Inn aus der Schweiz empfängt. So sendet also die Schweiz ihren reichhal- tigen Wasserschatz vier verschiedenen Meeren, vorzugsweise aber der Nordsee zu. Das veränderliche Klima der Schweiz- vermittelt, wie das von Deutschland, das Küstenklima der westlichen Länder Europas mit dem continentalen der östlichen Länder. Die Temperaturdifferenzen sind am stärksten in der Ebene und vermindern sich mit steigender Höhe in dem Grade, wie die Sonnenwärme abnimmt (die Differenz der Mittlern Sommer- und Wintertemperatur beträgt z. B. in Basel 15°, auf dem großen Bernhard dagegen nur °). Das Alpenland enthält alle Stufen der europäischen Klimate und daher die schroffsten Gegensätze: während im untern Wallis die Sommerhitze oft der von Neapel gleich- kommt, steht die mittlere Temperatur der höchsten peuninischen Alpen (—9 bis 10 o r.) der des Nordpols ungefähr gleich. Daher finden sich in den Alpen, wenigstens auf deren Südseite, auch alle europäischen Vegetakionsgürtel (vgl. S. 198 f.) schichtenweise übereinander gelagert; der Jura enthält ebenfalls verschiedene Abstufungen von der Weinregion an den Ufern des Neuenburger- und Genfer-Sees bis zu derseuigen, wo der Anbau der Culturgewächse gänzlich aufhört. Bevölkerung. Die Bevölkerung, welche im Ganzen 2ifz Mill. übersteigt (über 3300 auf 1 Ihm.), ist sehr verschieden vertheilt, am dich- testen in der ebenen Schweiz, wo der Ackerbau mit Ei folg betrie- den wird und die Industrie eine größere Conccntration der Bevöl- kerung in mittlere und kleinere Städte veranlaßt; am schwächsten ist die Volksdichtigkeit in den eigentlichen Alpenlandschaften, in denen der urbare Boden fast nur Weiden- und Wiescncultur zuläßt, ein großer Theil aber gänzlich unbewohnbar ist. Daher sind die Contraste zwischen einzelnen Cantonen so bedeutend, daß z. B. im Canton Genf 15,000, in Basel 9000, in Zürich 8000, dagegen in Uri nur 700, in Graubünden nur 650 Cinw. auf I Q.-M. leben. Der Abstammung nach ist die deutsche Bevölkerung so über- wiegend, daß ihr 3u der Gesammteinwohnerzahl angehört, der fran- zösischen nur V», (in den Cantonen Waadt, Genf und Neuenburg,
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