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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 262

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
262 Bevölkerung Belgiens. §. 58. gehörende mittlere Lauf der Maas. Den Hauptverkehr vermittelt jetzt das dichte Eisenbahnnetz. Bevölkerung. Unter allen größeren und mittleren Staaten Europas hat Bel- gien die relativ stärkste Bevölkerung (42/3 Mill. auf 536 □ $?., also 8705 auf 1 Hü M.), die Contraste zwischen einzelnen Provinzen find sehr bedeutend (in Oftflandern wohnen 14,500, in Luxemburg dagegen nur 2480 auf 1 Üm.). Der Abstammung nach sind % der Einwohner germanischer, 3/a (Franzosen und Wallonen) romanischer Abkunft; jene (2% Mill. reden die vlämische und holländische Sprache, diese (2 Mill.) die wallonisch- französische , jene bewohnen die Ebene, diese das Hügelland. H Die katholische Religion ist fast ausschließlich vorherrschend. — Acker- bau, Industrie (in der Ebene Baumwollen- und Leinenmanufacturen, in dem Hügellande Gewinnung mineralischer Schätze, besonders Eisen und Steinkohlen) und Handel bilden die Haupterwerbsquellen der äußerst regsamen und thätigen Bevölkerung, die in den meisten Zweigen technischer Cultur mit England wetteifert. 2) Die außerordentliche Ge- werbthäligkeit wird zugleich durch die große Fruchtbarkeit des Bodens, der eine dichtgedrängte Bevölkerung zu ernähren vermag, gefördert, und hat das Aufblühen großer und mittlerer Städte bedingt, die sich nirgend- wo auf dem europäischen Continent in solcher Anzahl zusammengedrängt finden. Das Volksschulwesen hat sich erst seit der jüngsten Zeit einer besondern Fürsorge der Regierung zu erfreuen. Für den höhern Unter- richt bestehen vier schwach besuchte Universitäten: in Brüssel, Gent, Löwen, Lüttich. Seit der Constituirung Belgiens als selbständiger Staat hat auch die Kunst, insbesondere die Malerei, einen neuen Aufschwung genommen, und eine neue belgische Schule nimmt sich die großen ein- heimischen Meister der im 15. und wieder im 17. Jahrhundert blühen- den vlämisch-brabantischen Schule zum Vorbild. Die Cathedralcn, Rath-- Häuser und Museen zu Brüssel, Antwerpen, Gent, Löwen, Brügge sind. Zeugen der ehemaligen Blüte der Architectur und Malerei. — Die St aatsverfassung ist beschränkt monarchisch, für die Gesetzgebung ist die Zustimmung der beiden Kammern (der Senatoren und der Re- präsentanten) erforderlich. Nirgendwo findet sich auf so beschränktem Raume eine so dichte Reihe von Festungen ersten (Antwerpen, Namur, Mons, Lüttich) und zweiten Ranges, als in Belgien (12) und in dem angrenzenden nördlichen Frankreich. ’) Eine bildliche Darstellung der Sprachgrenze in Belgien s. in Gum- precht's Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, Iii. Bd. 2. Heft (1854). 2) Belgiens Steinkohlenfelder betragen 4°/g seines Areals, die Englands 5°/o, die Frankreichs dagegen kaum l°/0.
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