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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 280

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 Württemberg, §. 60. Städte dieses Kreises gehören alle dem Gebiete der Regnitz an, das, von der Natur karg ausgestattet, seine Bewohner auf die Industrie hin- wies. So wurde aa. das alterthümliche Nürnberg (an der Pegnitz, 59,000 E.) der an Kunsterzeugnissen reichste Ort Deutschlands und in Folge der Lage im Mittelpunkte des deutschen Handelsgebietes (zwischen Hamburg und Venedig, zwischen Köln und Wien) im spätern Mittel- alter (nächst Regensburg) die wichtigste Vermittlerin des Donau-, Elbe- und Rheinverkehrs („Nürnberger Hand geht durch das ganze Land"), zugleich der Hauptsitz des deutschen Meistergesanges und bald nachher der deutschen Malerei und Erzgießerei; noch heute hat sie vor allen deutschen Städten in ihrem Aeußern den mittelalterlichen Charakter der Bauart am treuesten bewahrt; bb. Fürth, einer der bedeutendsten Fabrikorte Deutschlands; cc. Erlangen, die protestantische Universität Baierns; 66. Ansbach (an der Rezat), die Hauptstadt des Kreises. g. Unter-Franken (das Gebiet am Mittlern Main) und Aschassen bürg, der nordwestlichste Kreis, mit der Universität Würz- burg (36,000 E.), im Ceutrum des Maingebietes und Frankens, und zwar in dem fruchtbaren Thalkessel, in welchem die berühmten Stein- und Leistenweine gedeihen; sie war von jeber ein wichtiger militärischer und Culturmittelpunkt (namentlich auch für die Ausbreitling des Christen- thums), die Metropole der geistlichen und weltlichen Herrschaft über den Mittelmain, wogegen die kleineren Städte an den Mainwinkeln, wo der Fluß sich am meisten dem N. oder S. nähert (Schweinsurt, Kitzingen, Miltenberg), wichtigere Speditions- und Stapelplätze ftnb. Aschaffen- burg liegt am Austritte des Mains in die oberrheinische Tiefebene. b. Die Pfalz oder „Rheinbaiern", der kleinste, aber in Folge seiner ansehnlichen Dorfschaften und vielen kleinen Städte der bevöl- kertste von allen Kreisen. In der oberrheinischen Tiefebene liegen: Speier, „die Todtenstadt der deutschen Kaiser", und Ludwigshafen am Rhein, die Bundesfestung Landau, welche die Grenze Deutschlands gegen Frankreich deckt, und die wichtigsten Mittelpunkte der pfälzischen Weincultur (Dürkheim, Deidesheim, Forst) am Saume des Hardtgebirges, die Städte Zweibrücken und Kaiserslautern im Gebirgslande selbst. 2. Das Königreich Württemberg (von den fast l3/* Mill. E. sind 7.3 Evangelische, 7.3 Katholiken) gehört ebenfalls theils dem Rhein-, theils dem Donaugebiete an, doch bildet hier, umgekehrt wie bei Baiern, das Rheingebiet und namentlich das Neckarthal die größere Masse, weß- halb man Württemberg als die „Neckar-Macht" bezeichnet hat. Der südliche Vorsprung des Landes, welcher diesem in seiner Gestalt einige Aehnlichkeit mit der skandinavischen Halbinsel gibt, wird von der Donau bis zur Aufuahme des Iller (Grenzfluß gegen Baiern), also bis zu dem Anfänge ihrer Schiffbarkeit, durchströmt und bildet den Donaukreis, zwischen dem Fuße der rauhen Alp und dem Bodensee. Das König- reich wird eingetbeilt in den Bezirk der Hauptstadt und vier Kreise: Neckar-, Jart-, Donau- und Schwarzwaldkreis. Das Ncckartbal, das Haupt- und Stammland des Königreiches,
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