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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 311

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Siebenbürgen. Militärgrenze. §. 62. 311 der Sachsen (eingetheilt in Stühle und Districte), d) das Land der Szekler (eingetheilt in Stühle) und e) das Land der Ungarn (eingetheilt in Comitate und Districte). Doch machen die Walachen oder Romanen (1 Mill.) den Hauptbestandtheil der Bevölkerung aus und nehmen den ganzen Norden, Westen und Mittlern Theil des Landes ein, finden sich aber auch in den übrigen Theilen des Landes in beträchtlicher Anzahl. Die Ungarn mit den Szeklern (Vr Mill.) oder Grenzwächtern wohnen weiter in der Mitte des Landes und im Osten, namentlich dem ebenfalls von Ro- mänen stark bewohnten Sudoften. Nach dem südlichen Theile wurden von den frühern Regenten Ungarns Deutsche von niedersächstscher (nord- deutscher) Abkunft, daher Sachsen (200,000) genannt, berufen oder zugelassen zur Urbarmachung öder Länderstrecken, zum Betrieb der Berg- werke, zur Hebung der Industrie und des Handels. Diese Colonisten bewahrten mit ihrer eigenthümlichen Sprache und Tracht, mit ihren norddeutschen Sitten, sowie durch emsige Pflege deutscher Wissenschaft ein deutsches Nationalgefühl. Auch im Norvoften finden sich Sachsen in beträchtlicher Anzahl. Die (80,000) Zigeuner sind ziemlich gleich- mäßig über das ganze Land verbreitet. Die größte und bevölkertste Stadt des Landes ist Kronstadt (26,000 (§.), zugleich die erste Handels-Fabrikstadt. Sie liegt im Lande der Sachsen, wie auch Her- maunstadt (18,000 E.). Der Hauptort der Szekler ist Maros- Basarhely (11,000 E.), der größte im Lande der Ungarn Klau- se n b u r g (25,000 E). 6. Die Militärgrenze (1 Mill. E. auf 609 ll^M.), ein schmaler, aber langer Streifen von dem adriatischen Meere, auf dem linken User der Sau bis zu deren Mündung, dann auf dem linken Donauuser bis zur Westgrenze der Walachei und Sieben- bürgens. Die Grenzer, d. h. die Soldaten-Bauern, welche seit vier Jahrhunderten einen ebenso wichtigen, als eigenthümlichen Bestandtheil der Kriegsmacht bilden, sind speciell verpflichtet, die Südgrenze des Reiches sowohl gegen das Eindringen der Pest. als gegen feindliche Einfälle zu schützen. Im Falle des Krieges bilden sie ein Heer von 100,000 Mann, welche zu den besten Truppen gehören; in der Regel ist der Grenzer eine Woche im Dienste und zwei bet seiner Wirthschaft. Meist eingewanderte Serben und Walachen, unterscheiden sie sich durch Sprache und Sitte von der Bevölkerung der benachbarten Kronländer gänzlich. Das Land zerfällt in zwei Landes-Militär-Commandos: das croatisch-slavonische mit dem Sitze des Commandanten in Agram und das banatisch-serbische, mit dem Sitze in Temesvar, und hat von allen Kronländern die meisten Festungen: Alt-Gradisca und Brod, beide an der Sau, Peterwardein und Semlckn, beide an der Donau. Seehäfen der Militärgrenze sind Zengg und Carlopago.
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