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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 314

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
314 Vertikale Gliederung Rußlands. §. 63. landes so vorherrschend, wie in Rußland, welchem die große ost- europäische (sarmatische) Tiefebene fast ganz angehört. Diese wird theils von Meeren (welchen 4?), theils von Gebirgen (wel- chen 3?) begrenzt und scheint ein trockengelegter Meeresboden zu sein, als dessen ehemalige Uferränder sich die Karpathen und der Ural noch durch die Steinsalzlager an ihrem Fuße zu erkennen geben. Wo nicht Meere und Gebirge die Grenze bilden, da geht die sar- matische Tiefebene unmerkbar in andere Tiefländer über: im W. in die norddeutsche, im S.-W. in die walachische, im S.-O. in die caspische Steppe. Die Einförmigkeit dieses weiten Flachlandes wird nur durch zwei in seiner ganzen Breite sich erstreckende Land- höhenzüge (in Form breiter Dämme) und durch die finnische Seenplatte unterbrochen und vermindert. Unter den drei Grenzgebirgen der sarmatischen Tiefebene ist der Ural (d. h. Gürtel) ein lang gestrecktes, schmales Meridiangebirge von mäßiger Höhe (3000' mittlere Kammhöhe, Gipfel bis zu 8000'), welches im N. bei der Waigatzstraße beginnt, im S. sich in drei Parallelketten theilt und im W. sich allmählich in breiten Tafelländern in die Ebene herabsenkt. Er bildet die natürliche und seinem größten Theile nach auch die politische Grenze zwischen zwei Erdtheilen (vgl. S. 139). Unter seinen drei Theilen: dem (6000' hohen) rauhen nördlichen (bis 61° n. B.), dem erzreichen Mittlern (bis 55") und waldreichen südlichen, ist der zweite oder das uralische Erzgebirge der wichtigste wegen seiner unerschöpflichen Lager nicht allein edlerer Stein- arten (Marmor, Jaspis), sondern auch der nützlichsten, wie der kost- barsten Metalle, sowohl an der Westseite, als insbesondere an der Ost- seite, welche schon in uralten Zeiten unbekannte Völker hierhin gelockt haben, deren Spuren nur noch in verschütteten Gruben, in Gräbern mit Waffen und Goldschmuck erhalten sind. Gegen Ende des 17. Jahr- hunderts ward dieser Bergbau (auf Eisen, Kupfer, Gold, Silber und Platina) wieder ausgenommen, dessen Hauptmittelpunkt, Jckatarinenburg, noch jetzt von den Nachkommen der Deutschen bewohnt ist, durch welche zur Zeit Peter des Großen diese natürlichen Schatzkammern aufgeschlossen wurden. Hier ist demnach europäische Civilisation und Colonisation am weitesten gegen O. vorgeschritten. Ueber den Caucasus s. S. 101 und über die Karpathen S. 207 ff. Das T a u r i s ch e oder Jaila-Gebirge, welches den Südrand der Halbinsel Krim ausfüllt, bietet in seinem steilen Abfall nach dem schwarzen Meere treffliche Häfen dar. Der nordrusstsche oder uralisch-baltische Landrücken ist ein mit Seen und Sümpfen bedeckter Höhenzug, welcher von dem Mittlern Ural (dem Quellgebiet der Petschora) sich zum baltischen Meere zieht und in seiner östlichen Hälfte die Wasserscheide zwischen dem caspischen und arktischen Meere bildet, während er in seiner westlichen Hälfte, wie der südliche Landrücken, von Stromthälern durchbrochen
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