1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Dänemark.
Insel Seeland, der Sund, die mittlere, zwischen den
Dänischen Inseln Seeland und Fünen, der große Belt
und die westlichste, zwischen Fünen und Jütland, der
kleine Belt genannt wird. Es giebt mehrere Land-
seen, worunter der Arre-See auf Seeland am größ-
ten ist. Große Flüsse fehlen, da die Halbinsel keine
große Ausdehnung hat. Die Eider, einer der größten
dieser Flüsse, ist merkwürdig, weil sie, auch mit dem
Kieler Kanäle, die Gränze zwischen Dänemark und
Deutschland macht.
Dänemark liegt in dem nördlichen Theile der nörd-
lichen gemäßigten Zone, und hat ein gemäßigtes und
zugleich etwas feuchtes, doch gesundes Klima. Island
hingegen, dessen nördlichste Spitze schon der nördliche
Polarkreis berührt, hat ein kaltes Klima, das keinen
Getreidebau mehr erlaubt. Die vorzüglichsten Pro,
dukte Dänemarks sind: alle gewöhnlichen Hausthiere,
besonders gute Pferde und schönes Rindvieh; bekannt
sind auch die Hunde wegen ihrer Größe und Stärke;
eine Menge von Fischen und Schaalthleren, Getreide
zur Ausfuhr und andere Erzeugnisse der Landwirthschaft,
auch baut man Tabak, Hopfen und Obst, aber die
Waldungen sind nicht hinreichend, dagegen ist der Reich-
thum an Torf groß. Metalle giebt es nicht; überhaupt
ist das Mineralreich arm. Island hat zwar kein Ge-
treide, aber doch die gewöhnlichen Hausthiere und auch
Rennthiere, eine große Menge wilden Geflügels, wor-
unter die nützliche Eidergans und viele Fische. Das
Isländische Schaf, das in beträchtlicher Zahl gehalten
wird, zeichnet sich nicht selten durch 3 oder 4 große Hör-
ner aus. Auch besitzt Island vielerlei Mineralien; selbst
Spuren von Kupfer und Eisen. Bemerkenswerth ist
ferner in Island der Reichthum an heißen und zum
Theil mineralischen Quellen. Einige werfen ihr Was-
ser mit vielem Dampf und Getöse in die Höhe, wor-
unter der bekannte Geiser alle Kunstwasserwerke über-
trifft.
Die Zahl der Einwohner beträgt in dem eigene
lichen Dänemark über 1,500,000. Island und die Fä-
röer haben zusammen gegen 60,000 Einwohner. Rech-
net man die Deutschen Lande hinzu, so kommen über
2 Millionen Einwohner heraus. Die größte Zahl ma-