1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Ii. Mitteleuropa.
161
gebt. Unter der großen Menge von Seen sind der
Mjösen und Fämund die größten.
Das Klima ist, da Norwegen nahe dem Polar-
kreise und mit einem Theile selbst schon innerhalb der
Polarzone liegt, kalt und gesund; vorzüglich herrscht in
den nördlichsten Gegenden eine strenge Kälte. Die Pro-
dukte dieses Landes, dessen Boden in vielen Gegen-
den sich aller Kultur widersetzt, sind: die gewöhnlichen
Hausthiere, (Pferde und Rindvieh sind klein), auch
Nennthiere, eine Menge von Strandvögeln, worunter
Eidergänse und ein Reichthum von Fischen, von deren
Fange sich sehr viele Menschen ernähren müssen, Ge-
treide, bei Weitem nicht hinreichend, da der gebirgige
Boden und das kalte Klima dem Getreidebau sehr hin-
derlich sind; daher man in vielen Gegenden zerriebene
Fichlenrinde und Rennthiermoos unter das Brodmehl
mischt; große und vortreffliche Waldungen, von Metal-
len etwas Silber und Blei, desto mehr Kupfer und Ei-
sen, so wie auch Kobalt, Alaun, Salz re.
Die Anzahl der Einwohner beläuft sich auf mehr
als 1,100,000, bis auf wenige Lappen und Finnen,
lauter Normänner oder Norweger mit einer eigenen
Sprache, und Bekenner der lutherischen Kirche. Sie
sind von starkem, gesunden Körper, betreiben, außer dem
Ackerbau, Viehzucht und Fischerei, mancherlei Fabriken,
die jedoch von keiner großen Bedeutung sind, und einen
ansehnlichen Seehandel. Künste und Wissenschaften sind
ihnen nicht fremd und es ist hinreichend für den Unter-
richt gesorgt.
Christiania, Hauptstadt, nördlich von Aialborg, am nörd-
lichen Ende eines Meerbusens der Nordsee, südlich vom Mjösen,
hat eine Universität, einen Hafen, bedeutenden Handel und
24,000 Einwohner. — ©rammen, Stadt, südwestlich von
Christiania, am Flusse Drammen, treibt Handel. — Kongs-
berg, Bergstadt, westlich von Drammen, am Flusse Louven,
hat Bergbau auf Silber. — Ehristiansand, Stadt, südwest-
lich von Kongsberg, unweit der Nordsee, mit einem Hafen und
Handel.— Bergen, größte Stadtssn Norwegen, nordwestlich
von Christiansand, liegt an der Westküste und an einem Meer-
busen der Nordsee und hat einen Hafen, einige Fabriken und den
wichtigsten Handel im Lande. — Dr ont heim, Stadt, nordöst.
lich von Bergen, an der Westküste und an einem Meerbusen der
Nordsee, hat einen Hafen und lebhaften Handel. — Zn dem
nördlichsten Theile Norwegens, welcher ganz innerhalb der nörd-
11