1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Afrika.
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ganz unbekannt ist, Lupata genannt wird, und viel«
leicht mir den Gebirgen an der Südspitze Afrikas in
Verbindung steht. Zu den größern Strömen gebä-
ren: der Nil, der in das Mittelländische Meer fließt;
der Zambese, welcher in den Kanal von Mozambik
sich mündet; der Orange, der südlichste unter allen;
der Co an za, der Zaire oder Congo und der Quorra
oder Ioliba (Niger), welche vom Äthiopischen
Meere aufgenommen werden; der Gambia und Se-
negal, die in das Atianlische Meer laufen. Unter den
Land feen, welche hier weniger zahlreich als in den
andern Erdlheilen sind, ist der erst kürzlich bekannt ge»
wordene Tsad der größte; auch nennt man noch als
einen großen See, den Marawi, dessen Existenz doch
nicht mit Gewißheit behauptet werden kann.
Afrika hat das heißeste Klima unter allen Erd-
theilen, da es größtencheils in der heißen Zone zu bei-
den Seiten des Aequators, welcher fast die Mitte durch-
schneidet, liegt; besonders furchtbar ist die Hitze in den
großen Sandwüsten. Der nördlichste und südlichste Theil
Afrikas liegen in der gemäßigten Zone, jener in der
nördlichen, und dieser in der südlichen; jedoch in der
Nähe der Wendekreise, daher auch hier das Klima noch
heiß oder wenigstens warm ist. Am gemäßigsten ist die
Luft in der Hochebene des Innern und in den höchsten
Gebirgsgegenden, aber eigentlichen Winter kennt man
nirgends.
Wiewohl Afrika viele große Wüsten enthält: so
fehlt es auch nicht an sehr fruchtbaren Gegenden, die
reich an den mannigfaltigsten Erzeugnissen sind Die
Produkte sind meistens dieselben wie in Asien, und
bestehen vorzüglich, außer den Getreidearten und Haus-
thieren der gemäßigten Zonen, in Kameelen, Büffeln,
Elephanten, Rhinozerossen, Giraffen und Zebras (wel-
che beide Thierarten Afrikas eigenthümlich sind), Anti-
lopen, Gazellen, Zibethkahen, Affen, Raublhieren (Lö,
wen, Tiger, Hyänen, Leoparden rc.), mancherlei Ge-
flügel (worunter Strauße), Schildkröten, Schlangen
(Riesenschlangen), Krokodrllen, Zugheuschrecken und Ter-
miten, die beide eine Landplage sind; Reiß, Durra,
Bataten, Maniok. Pams, edlen Südfrüchten, Wein,
Safran, Saflor, Olivenöl, Baumwolle, Kaffee, Zucker-
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