1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Berberei.
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und Süden die große Wüste (Sahara) und gegen We-
sten das Atlantische Meer. Die Größe wird auf
35,000 Qmeilen geschätzt.
Ein hohes Gebirge, der Atlas, durchzieht das
Land in mehreren Ketten, und bildet äußerst schöne, frucht,
bare Thäler. Ueberhaupt ist das Land vom Mnteliän-
dischen Meere bis zu diesem Gebirge bewässert und frucht-
bar, aber südlich von dem Atlas bis zur Sahara (wel-
cher Landstrich den Namen Viled-ul Gerid (Dat-
telland) führt, finden sich zwar auch noch fruchtbare Ge-
genden, aber auch Sandwüsten. Desgleichen ist auf
der Ostseite der Berberei eine große Wüste die den Na-
men Barka führt, jedoch einzelne fruchtbare Strecken
enthält. Alle Flüsse dieses Landes stnd nur Küsten-
flüsse, die einen kurzen Lauf haben, und zum Theil im
Sommer vertrocknen.
Die Berberei liegt im südlichen Theile der nördli-
chen gemäßigten Zone, in der Nähe des Wendezirkeis
und hat daher ein warmes Klima, das in den Ge-
birgen gemäßigt, in den Wüsten heiß ist. Erdbeben und
Pest find häufig. Von den Produkten, die übrigens
mit weniger Ausnahme die gewöhnlichen Afrikanischen
sind, verdienen' vorzüglich angeführt zu werden: schöne
Pferde und Esel, fettschwänzige Schafe, Düffel. Ka.
meele, Gazellen in großen Heerden, Stachelschweine
(eine beliebte Speise), Strauße, deren Federn einen ge-
suchten Handelsartikel ausmachen, Fische, Heuschrecken,
die eine fürchterliche Plage sind, Honig nebst Wachs,
Korallen, viel Getreide und Reiß, edle Südfrüchte,
Datteln, Wein, wovon man jedoch bloß die Trauben
benutzt, Korkeichen, eßbare Eicheln, Afrikanischer Hanf,
Olivenöl, die meisten Metalle, doch wenig benutzt, Sal-
peter, Salz im Ueberflusse.
Die Einwohner, deren Zahl auf 12 bis 13
Millionen geschätzt wird, sind Berbern nebst Kabylen,
Araber, Mauren, (Abkömmlinge der Araber), Türken,
Neger, Juden und Europäer als Sklaven oder als
Handelsleute. Der größere Theil der Einwohner lebt
ansässig, und betreibt Ackerbau, einige Industrie, Ges-
und Karawanenhande!, aber auch, Seeräubern; der klei-
nere Theil lebt nomadisch. Die meisten Einwohner find