1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Iii. Südafrika.
Das Kapland oder die Kapkolenie.
Diesen Namen führt das auf der äußersten Süd-
spitze von Afrika gelegene Land, welches auf der Süd-
und Westseite vom Meere (dem Indischen Ozeane und
Aethiopischen Meere) umgeben ist, und im Norden und
Osten an den Theil des innern Südafrika stößt, welchen
die Kaffern, Hottentotten und Buschmänner bewohnen.
Die Größe beträgt 6000 Qmeilen.
Der Boden ist bergig und felstg, indem viele
Gebirge, worunter die Sch nee berge am höchsten
sind, das Land durchziehen, und sich an der Küste mit
dem Vorgebirge der guten Hoffnung und dem
Nadelvorgebirge (Kap d'aguilhas) endigen.
Das letztere Vorgebirge bildet den südlichsten Punkt
Afrikas. Zwischen den Gebirgen sind dürre Hochebe-
lien, die von den Hottentotten Karoo genannt wer-
den, und darunter die große Karoo, auf der Nord-
seite der schwarzen Berge eine Strecke von 1000 Qmei-
len einnimmt. Doch giebt es auch fruchtbare Gegen-
den; vorzüglich da, wo es nicht an Bewässerung fehlt.
Das Meer, welches an den Küsten viele Baien bildet,
nimmt die zahlreichen von den Bergen des Innern her-
abkommenden Flüsse auf, von welchen die größten auf
der Westküste der Elephanten fl uß und auf der Süd-
küste der große Ftschfluß sind.
Das Kapland liegt im nördlichen Theile der süd-
lichen gemäßigten Zone, und hat ein warmes, gesundes
Klima. In den Hochebenen und Gebirgen giebt es
zuweilen Schnee und E>s. Die Produkte sind Haus-
lhiere, wilde Büffel, Elephanten, Löwen, Panther und
andere Afrikanische Naubthiere, Giraffen, Zebras, Wali-
sische, Strauße, Flamingos, Schildkröten, Schlangen,
Fische, Termiten; viel Weizen, Europäische Küchenge-
wächse, Obst, Südfrüchte, trefflicher Wein, Gummi,
und Giftbäume, einige Metalle, Salz, Mineralquellen.
Die Einwohner bestehen aus Hottentotten
und ñlis Europäischen Kolonisten, die ans den Nieder-
landen und aus Großbritannien sich hier niedergelassen
haben, und sich meistens mit Viehzucht, Acker- und
Weinbau beschäftigen. Von den Hottentotten, die sich
in einer Art von Dienstbarkeit bei den Kolonisten be-