1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
252 I. Nordamerika. Innere Länder rc.
nada und an Neuwales. Der an der Hudsonsbai gelegene Theil
beißt East-Main (spr. Jsth-Mehn). Labrador ist ein men-
schenleeres , keines Anbaues fähiges Land, wo das Pflanzenreich
sich auf einige krüppclhafte Baume und Moose beschränkt, und
wo das Klima zum Theil noch kälter als in Grönland ist. Pelz-
wild , Walisische, Robben und Fische an den Küsten machen den
Hauptreichthum des Landes aus, dessen wenige Bewohner India-
ner und Eskimos sind; auch giebt cs daselbst einige Niederlassun-
gen der Herrnhuter.
2) Neu-Wal es, ein fast eben so großes Land als Labra-
dor, auf der Süd- und auf der Westseite der Hudsonsbai, gränzt
auf den übrigen Seiten an Labrador, Canada und die innern
Länder der freien Indianer, enthält viele Landseen und wird von
vielen Flüssen bewässert, worunter der Churchill oder Missi-
nipi und Nelson (vorher Sa skat sch ew in genannt') die größ-
ten sind, und hier sich in die Hudsonsbai münden. Das Land
wird in Neu-Nord-Wales und Neu-Süd-Wales getheilt,
wovon jenes eben so kalt, rauh und unfruchtbar als Labrador ist,
dieses hingegen ein weniger rauhes Klima und einen etwas frucht-
barern Boden hat, wo selbst Europäische Gartengewächse fort-
kommen. Die wenigen Einwohner sind Indianer und Eskimos
und leben von der Jagd und Fischerei, da auch hier der Haupt-
reichthum des Landes in trefflichem Pelzwild und Fischen besteht.
Die Britten haben daselbst einige Niederlassungen, zum Behuf
des Pclzhandels.
Die innern Lander der freien Indianer.
Wir verstehen darunter den großen Landesstrich,
der sich zwischen Neuwales, dem nördlichen Eismeere,
Nordwestküstenländern und den vereinigten Mexikanischen
und Nordamerikanischen Staaten erstreckt, und davon
nur ein kleiner Theil den Europäern bekannt ist. Das
Felsengebirge (Nocky Mountains), eine nörd-
liche Fortsetzung der Kordilleren, durchzieht diesen Land-
strich von Süden gegen Norden in mehreren Zweigen
und erreicht nordwestlich vom Mackenzieflusse das nörd-
liche Eismeer, in welches sich die hier entspringenden
großen Ströme Mackenzie (anfangs Unijah, oder
Friedensfluß, hernach Sklavenfluß genannt)
und der Kupferminenfluß, in dessen Nähe das an
Kupfererzen reiche Kupfermmengebirge liegt, ergießen.
Auch der in die Hudsonsbar gehende Nelson har hier
seinen Ursprung, wo er den Namen Saskatschewin
führt; und am südlichen Saume dieser Länder haben
die großen Nordamerckcrnischen Flüsse Mifsnippi und
Missouri ihre Quellen, Uedcrhaupr giebt es eine