1870 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Traut, Heinrich Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Fortbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erscheinungen im Luftkreis.
Oberfläche der Erdrinde niedergeschlagen und abgesetzt (der größere Theil der
Flötz- und Tertiärgruppe); 3) umgewandeltes (metamorphofirtes) Ge-
stein, verändert in seinem innern Gewebe und seiner Schichtenlage entweder
durch Contact und Nähe eines Plutonischen oder vulkanischen Ausbruchs-
gesteins, oder was wohl häufiger der Fall ist, verändert durch dampfartige
Sublimation von Stoffen, welche das heiß-flüssige Hervortreten gewisser
Eruptionsmassen begleitet; 4) Conglomerate, grob- oder feinkörnige
Sandsteine, Trümmergesteine, aus mechanisch zertheilten Massen der drei vo-
rigen Gattungen zusammengesetzt.
(Nach dem „Kosmos", erster Band.)
Zweites Haumück: Erscheinungen im Lustkreis.
§. 25. Wässerige Lufterscheinungen.
Die Atmosphäre ist der Schauplatz mannigfaltiger Erscheinungen
oder Meteore, die in wässerige, glänzende oder optische und
feurige oder electrische zerfallen.
Die wässerigen Lufterscheinnngen, auch Hydrometeore ge-
nannt, entstehen durch Verdampfung und stellen sich als Thau, Reif,
Nebel, Wolken, Regen, Schnee und Hagel dar.
1. Der Thau entsteht aus den wässerigen Dünsten, die am Tage
von der Erde aufsteigen, durch die Kälte der Nacht verdichtet werden
und dann niederfallen. Sind daher die Nächte sehr warm, so fällt
wenig oder kein Thau.
Gefrorner Thau heißt Reif.
2. Der Nebel entsteht ebenfalls aus Dünsten, die sich schon ver-
dichtet haben und also eigentlich nicht mehr Dünste sind. Da das
Wasser, ans welchem er besteht, in sehr feine Theile getheilt ist, so
schwimmt er in der Luft. Wenn sich diese feinen Theile verbinden, so
bilden sie sehr feine Tropfen, welche alsdann niederfallen. Dann fällt
der Nebel. Scheint die Sonne unmittelbar auf den Nebel, so wird dies
schwimmende Wasser durch die Wärme ausgedehnt, es muß verdunsten
und die auf die Erdfläche gelagerte Nebelmasse muß sich heben. Dann
steigt der Nebel.
3. Aus aufsteigenden Nebeln bilden sich Wolken, deren verschie-
dene Farben blos daher entstehen, daß das Sonnenlicht auf verschiedene
Weise in den Wolken gebrochen wird.
Aus seinen Nebeltropfen bildet sich in der obern Luft der Regen.
Man unterscheidet Strich- und Landregen, Staub- und Platzregen. Der
letztere, der sich bisweilen zum Wolkenbruch gestaltet, entsteht, wenn
bei starkem Winde oder einem Gewitter eine Wolke plötzlich sich ver-
dichtet, so daß entweder ungewöhnlich große Regentropfen fallen (Platz-
regen) oder das Wasser in Masse herabstürzt (Wolkenbruch).
Der Regenbogen wird uns sichtbar, wenn die Sonne einer dun-
keln Wolke gegenüber steht und wir uns zwischen der Sonne und der
Wolke befinden.
4. Hagel ist gefrorner Regen.
Der Schnee besteht aus gefrornen sehr feinen Wassertheilchen,