1870 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Traut, Heinrich Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Fortbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Iran
5. Erzeugnisse sind: Eisen, Knpfer, Schwefel, Färbepflanzen,
Pfirsiche, Kampher, Rhabarber, Obst; Pferde, Esel, Rindvieh, Schafe,
wilde Thiere; Bienen, Seidenraupen, Perlen.
6. Das Hochland von Iran beherbergt drei Staaten: den Staat
Afghanistan, das Land der Belndschen und das Persische Reich.
I. Der Staat der Afghanen. Afghanistan, Kiaßul.
1. Afghanistan und Belndschiftan zusammen haben einen Flächen-
raum von 19,960 Q.-M. und 9 Millionen Einwohner.
2. Afghanistan bildet einen Theil des iranischen Hochlandes, ist
aber nicht einförmiges Tafelland, sondern wellenförmig von Höhen und
Tiefen unterbrochen. Das Klima ist höchst verschieden, trocken und
heiß in den westlichen ebenern Gegenden, mild in den höheren nordöst-
lichen Thälern. Die Höhen von Kabul haben ein Alpenklima.
3. Die Afghanen sind ein indisch-persischer Bolksftamm; außer
ihnen gibt es Perser, Tataren, Armenier und Araber. Sie beschäftigen
sich mit Ackerbau, Viehzucht, Seidenbau, Webereien nitd Waffenberel-
tnng, und führen aus Getreide, Tabak, Indigo, Pferde, Pelzwerk
und Shawls.
Herrschend ist der Islam, doch gibt es ailch Anhänger des Brama
und Buddha, und wenige Christen.
4. Das Land zerfällt in fünf unabhängige Chanate.
Kabul, 60,000 Einw., mit paradiesischer Gegend und reizendem
Klima. Um die Stadt ziehen sich Obstgärten und Weinberge. Handel
<mit Indien und Persien) tmd Gewerbe lebhaft. Kandahar, 50,000
Einw., eine der schönsten asiatischen Städte, große Betriebsamkeit, Land-
bau, Obst, Getreide, Tabak. Herat, 45,000 Einw., in einem von
hohen Bergeit umgebenen fruchtbaren Thale, mit Frucht- und Blumen-
gärten, daher „Stadt der 100,000 Gärten" genannt, Hanpthandelsort
zwischen Indien und Persien. Der Chan ist ein Vasall von Persien.
Ii. Da? Land der Nelndfchen.
1. Die Hauptmasse des Landes bildet eine Hochebene, die sich vom
Sind und vom Meerufer mit mehreren Bergrücken terrassenförmig erhebt.
Nur wenige Ebenen und Thäler des Plateaus (die Gegenden am Sind)
sind des Anbaues fähig, im übrigen ist es steinig, trocken, unfruchtbar
tmd zum Theil Sandwüste. Das Klima der Hochebene ist rauh, mit
strengen Wintern und heißen trocknen Sommern; am Ufer des Sind ist
es, heiß und feucht. Das Küstenland ist wegen der Datteln berühmt.
2. Die Belndschen sind eilt Nomadenvolk und sunnitische Muhame-
daner; sie leben unter Häuptlingen und leisten dem Chan von Kelat
nur Heeres folge.
3. Es werden sechs Provinzen unterschieden.
Kelat, 12,000 Einw., in einer fruchtbaren Oase der Hochebene,
an einem Berge, aus welchem die Citadelle und der Palast des Chans
liegen, hat einen Bazar, Waffenfabriken und Handel.