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1870 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Traut, Heinrich Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Fortbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Japanische Reich.
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ins Meer fortgespült würden. Die russischen Seeolficiere kennen sie und
kommen dahin, um Kohlen zu laden. Jn Zwari, einem der prächtigsten Häfen
im Japanischen Meere, besuchte der Cónsul Gavar ein reiches Steinkohlen-
bergwerk, dessen Kohlen eine ganz helle Flamme und große Wärme geben; sie
liefern 55 Procent Coks, enthalten 35 Procent Bitumen und flüchtige Be-
standtheile, jedoch 10 Procent Asche. Cin Ingenieur behauptet in einem
Berichte, daß diese Kohlen pollkommen so gut seien wie englische Steinkohlen.
Ich selbst füge hinzu, daß das japanische Kupfer von Alters schon in
Europa den Ruf einer ganz besondern Reinheit hatte. Ferner sah ich bei
meinem verstorbenen Freunde Oberst v. Siebold eine Sammlung von japa-
nesischen Mineralien, welche reiche Erze von den meisten Metallen enthielt.
Derselbe verdienstliche Reisende legte mir ein japanesisches Buch über Bergbau
und Hüttenkunde vor, welches zahlreiche Bilder von bezüglichen Gegenständen
enthielt. Den Text konnte ich freilich nicht lesen, aber nach den Bildern
müssen die Japanesen nicht so ganz unerfahren im Bergbau und in der
Metallurgie sein. Die Bilder erinnerten allerdings an die Zustände der be-
züglichen Fächer, wie sie der alte Agricola in der ersten Hälfte des sechzehnten
Jahrhunderts in Deutschland geschildert hat. Wenn aber erst die europäische
Cultur ganz in Japan eingedrungen sein wird, so ist zu erwarten, daß das
an metallischen und andern nützlichen Mineralien so reiche Land, ein ergiebiges
bergbauliches Gebiet werden muß, besonders da die Japanesen bei ihrem großen
Drange nach Wissen und Können keine lange Zeit erfordern werden, um die
ihnen von auswärts zufließenden Kenntnisse und Erfahrungen sich anzueignen.
Eine genaue geognostische Untersuchung von Japan und seinen Eilanden würde
gewiß eine belangvolle Bereicherung der Geologie bilden: die Wissenschaft
kennt davon kaum mehr als einige unbedeutende Notizen.
(Nach dem „Ausland".)