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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 96

1870 - Halle : Schwetschke
96 Die Länder am Nil. Cine technische Würdigung des Suez-Canals. Herr Fowler hat kürzlich in der „Times" über den gegenwärtigen Zustand und die Aussichten des Suez-Canals einen sorgfältigen Bericht veröffentlicht, der sich vom Gesichtspunkte des Jngenieurwesens aus sehr gün- stig für den Erfolg desselben ausspricht, was auch sonst sein Schicksal als Handelsweg sein möge. In Betreff verschiedener Punkte, worüber man Zweifel gehegt, stellt er Ansichten auf, die sich auf eine sorgfältige Prü- fung der während des Fortschritts der Arbeiten gemachten Erfahrungen grün- den. Das Nil-Alluvium (angeschwemmtes Land), welches bereits merklich die Küftenlinie in Port Said ändert, durchdringt den westlichen Damm in solchen Massen, daß er glaubt, man werde besser daran thun, den Damm so- lid zu machen als den Hafen durch Baggern rein zu halten. Was das Aus- füllen des Canals durch Wüstensand betrifft, so führt Hr. Fowler an, daß in dieser Hinsicht glücklicherweise nur etwa 17 engl. Meilen aus beiden Sei- ten deö Timsah-Sees einige Beachtung verdienen. In diesem Theile des Canals sammelten sich in zwölf Monaten 310,000 Kubik-Uards Triebsand an und er glaubt daher, daß man neben den Vorsichtsmaßregeln, welche die Compagnie ergreift, Bäume und Sträuche aus beiden Seiten des Canals anzupflanzen, noch mächtige Baggermaschinen werde unterhalten müssen, da- mit die Durchfahrt frei bleibe. Um die Ufer gegen den Wellenschlag der vorbeiführenden Schiffe zu sichern, empfiehlt er die Bcschützung derselben durch Steinwände. Aus den Bitterseen, welche der Luft eine Fläche von 100,000 Acres aussetzen, dürfte sich die tägliche Verdunstung im Sommer auf die ungeheure Menge von 2 Va Milk. Kubikfuß Wasser belaufen — ein Abgang, der fast ganz aus dem Rothen Meer wird ersetzt werden müssen. So wer- den auch in der Vertiefung von Schaluf Strömungen entstehen, die wahr- scheinlich eine Geschwindigkeit von zwei engl. Meilen, wo nicht mehr, in der Stunde erreichen. Diese Strömungen werden dem Canal, wenn er gehörig geschützt ist, zwar keinen Schaden zuzufügen vermögen, wohl aber die Schiff- fahrt theils verzögern, theils unterstützen. Schraubendampfer muß man den Canal mit eigner Kraft befahren lassen, andere Schiffe dagegen durch Dampf- schlepper hindurch befördern. Ueberhaupt, meint Hr. Fowler, werde der com- mercielle Erfolg des Unternehmens in hohem Grade von der Bereitwilligkeit des Handelsstandes abhängen, Segelschiffe mit hinreichender Hilfsdampfkraft zur Fahrt durch den Canal und das Rothe Meer hinab zu bauen, um so den bis jetzt um das Cap betriebenen großen Handelsverkehr dorthin abzu- lenken. (Nach dem „Ausland".) §. 73. Nubien und Kardofan. 1. Nubien umfaßt 22,000 Q.-M. und 3,x Mill. Einwohner. Es ist das mittlere Stufeulaud des Nil, der hier durch die Vereinigung des Blauen und Weißen Nils entsteht lbei der Stadt Khartum) und hier auch seinen einzigen Nebenfluß, den Atbära, aufnimmt. Ganz Nubien ist gebirgig, es besteht aus den Ketten des Schigre-Gebirges, und reicht bis zu dem Hochgebirge von Habesch. Zwischen den Bergketten liegen wüste Ebenen (die Nu bische Wüste). 2. Nubien ist eins der heißesten Länder der Erde, besonders in den Wüsten sehr heiß, milder und gesund in den Gebirgsgegenden. Als Hausthiere hat mau Ochsen und Büffel, Schafe, Esel, wenig Kameele
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