Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 123

1870 - Halle : Schwetschke
Die Republiken Südamerikas. 123 selben etwa 36 Mill. Tonnen (zu 20 Centner) Guano enthielten. Im Jahre 1847 begann die Verschiffung, welche bis 1851 im ganzen nur erst 532,000 Tonnen 'betrug, so daß vor nun 17 Jahren noch 35 Mill. Tonnen Vorrath gewesen wären; davon kamen auf die Chincha-Inseln 23 Millionen. Die Ausfuhr wurde von Jahr zu Jahr beträchtlicher und hat in der letzten Zeit die Ziffer von 350,000 Tonnen mehrfach überstiegen. Es würde demnach mindestens noch für ein halbes Jahrhundert Vorrath da sein. Die Ablagerungen von Vogeldünger (huano depajaio) sind der peruani- schen Küste entlang vertheilt; man findet sie zwischen dem 2. und 21.° S. Br. in zwei verschiedeneiuarten. Die eine, der weiße Guano, besteht aus Excre- menten, die erst der neuesten Zeit angehören; der alte Guano (huano pardo) hat alle Farbenabstufungen zwischen einem schmutzigen Grau und einem dunkeln Braun. Bekanntlich wurde schon im Reiche der Jncas Guano zur Düngung der Aecker benutzt, jedoch nur die erstere Art. Ein kaiserlicher Befehl unter- sagte bei schwerer Strafe, die Huanaes, d. h. die Guano erzeugenden Vogelarten, zu todten; in der Brutzeit durste niemand die Inseln oder andere Oertlichkeiten betreten, an welchen sie nisteten. Die Stellen, an welchen sich Ablagerungen befinden, werden Hu ane- ras genannt. Zu den reichhaltigsten gehören, in der Richtung von S. nach N. jene von Chipana, Huanillos, Punta de Lobos, Pabellon de Pick, Puertoingles, Jslas patillos, Punta grande, Isla de Jquique, Pisagua, Jlo, Jesus y cocotea und die Inseln in der Bucht von Jslay. Zwischen diesem letztem Punkte und Pisco lagert kein Vogelguano, weil diese Strecke vorzugsweise von Seehunden, Seewölfen (lobos) und Meerschweinen besucht werden. So kommt es, daß dort der Guano, welcher übrigens nicht insehr großer Menge vorkommt, fast ganz aus den Ueberbleibseln jener Seethiere besteht. Die Vögel wählen zu ihren Ruhestätten am liebsten solche Stellen, welche gegen die an jener Küste scharf wehenden Südwinde geschützt sind. Von Pisco nach Norden hin findet man auch noch Guanolager, sie sind aber nicht belangreich und obendrein schwer zugänglich. Indeß liegen in dieser Zone die drei Chincha-Jnseln, in 13vr° S. Br., etwa 12 Seemeilen nordnordwestlich von Pisco. Die Schiffe ankern am liebsten unter dem Winde der Nordinsel, weil sie dort am wenigsten von der Para ca heimgesucht werden, d. i. ein scharfer Wind, der von elf Uhr morgens bis gegen Sonnen- untergang weht. Der Guano lagert zumeist in wagerechter, oftmals auch gewellten Schichten, welche nach den Enden hin eine Umbiegung haben, oben sind sie röthlich, nach untenhin mehr oder weniger hellgrau. Der Guano ist überall vortrefflicher Qualität und nur in den niedrigeren Schichten mit Guano de lobo, also solchem, der Ueberreste von Seethieren enthält, vermischt. Nicht selten findet man versteinerte Eier, Federn, Knochen und selbst Vögel- mumien. Ablagerungen von Guano sind bekanntlich an vielen verschiedenen Stellen der tropischen Gegenden vorhanden und auch sonst an Punkten, wo Seevögel in großer Menge vorkommen und wo es nicht regnet. Man findet Guano am Rothen Meere, am und im persischen Meerbusen; in Unter - Californien; an der Südwestküste von Afrika; aus manchen Inseln im Stillen Ocean rc. — aber das beste Produkt kam bisher von den Ehincha-Inseln. Pisco, an der Küste von Peru, liefert einen vortrefflichen Wein und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer