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1. Schulgeographie von Deutschland - S. XIV

1869 - Breslau : Hirt
Xiv Einleitung. über Stuttgart hinaus; die bayerische und österreichische, im ganzen Donau- gebiet; die fränkische, rechts und links vom Main. Der im mittleren Deutsch- land bis Schlesien hin herrschende obersächsische Dialekt bildet wie der nieder- rheinische (unterhalb der Ahrmündung) * **) ***)) den Uebergang vom Oberdeutschen zum Niederdeutschen. Produkte. Den wichtigsten Nahrungszweig gewährt die Bodenkultur, zu deren Hebung in allen deutschen Staaten landwirthschaftliche Lehrinstitute und Musterwirthschaften bestehen; in Preußen allein 4 landwirthschaftliche Lehranstalten, 21 Ackerbauschulen und 495 landwirthschaftliche Vereine. Von einzelnen Pro- dukten beläuft stch in Preußen die gesammte Weizen-Produktion aus 35 Mill. Scheffel, wovon \ auf die Ausfuhr kommt. Da die Kartoffel als Haupt- nahrungsmittel dient, steigert sich deren Gesammtproduktion allein in Preußen auf 320 Millionen Scheffel. Als wichtigster Zweig der Landwirthschaft wird die Viehzucht mit bestem Erfolg betrieben. In der Pferdezucht zeichnen sich aus Oldenburg, Mecklenburg, in Preußen besonders Holstein, Hannover, Preußen, Pommern, in Süddeutschland das Württembergische Oberland. Gegenstand der größten Sorgfalt ist die Schafzucht geworden und bildet eine der glänzendsten Seiten der Landwirthschast, vorzugsweise in Mecklenburg, Sachsen, in den Pro- vinzen Schlesien, Brandenburg (Musterheerde ür Frankenfelde), Sachsen und Pom- mern, so wie in dem Württembergischen Alpgebiet. Der Bergbau, von allen deutschen Staaten betrieben, mit Ausschluß von Oldenburg, Mecklenburg und einigen kleineren Staaten, liefert, als das nützlichste aller Metalle, besonders Eisen; von vorzüglicher Güte wird es gewonnen in Schlesien, Rheinpreußen, Thüringen, Sachsen und Nassau, im Schwarzwald, Jura, in der Oberpfalz und Oberfranken, besonders in Steyermark. Die bedeu- tendsten Steinkohlenlager liegen in Oberschlesien (von Gleiwitz aus nach Osten 8—9 lhmeilen), in Niederschlesien bei Waldenburg und in der Grafschaft Glatz, in der Rheinprovinz von Duisburg und Ruhrort zehn Meilen westlich, ferner in dem Aachener und Saar-Becken. Nicht minderen Reichthum bietet die bayerische Rheinpfalz und die Gegend um Zwickau. In den Produktionsmengen von fossilen Kohlen übertrifft Preußen alle Kontinentalstaaten Europa's (1867 — 420£ Mill. Centner Steinkohlen).") Die reichsten Salinen besitzt die Provinz Sachsen bei Schönebeck, Halle, Merseburg, Staßfurth/") so wie die Provinz Hannover in Lüneburg (seit tausend Jahren ausgebeutet, täglicher Ertrag 300 Centner); der Ertrag sämmtlicher Salinen Preußens betrug im Jahre 1867 5,467,349 Ctr. *) Linker Nebenfluß des Rhein, er entspringt auf der Eifel. **) Davon kommen auf die alten Landestheile 412,874,393 Ctr. Die Ausfuhr betrug fast 91 Millionen Ctr. Am stärksten daran betheiligt ist das Saarbeckcn, welches über 42| Million Ctr. ausführte, nach Frankreich allein mehr als 27 Millionen Ctr. Dagegen wurden eingeführt nur noch 20,636,116 Ctr., besonders englische Steinkohle, die z. B. in Berlin immer mehr durch die schlesische Steinkohle verdrängt wird. ***) Das großartige Steinsalzbergwcrk von Staßfurth an der Bode ist erst seit 1856 in Betrieb gesetzt. Seine Bedeutung ist, abgesehen von seiner, wie der übrigen Salinen, Einwirkung au, die durch die Nebenprodukte der Salzgewinnung hervorgerufenen verschieden- artigen Industriezweige namentlich auch darin zu suchen, daß, wie zu erwarten steht, durch die Entdeckung seiner mächtigen Kalisalzlagcrs der im Braunschweigischen und Magdeburgi- schen an sich schon großartige Anbau der Runkelrübe in Folge der dadurch ermöglichten bil- ligen Düngung noch einen viel bedeutenderen Aufschwung gewinnen werde. — Vergleiche Kutzen, a. a. O., Bd. Ii., S. 227—229.
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