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1. Schulgeographie von Deutschland - S. 29

1869 - Breslau : Hirt
Die Staaten des Nord-Deutschen Bundes. 29 die Friedenspräliminarien unterzeichnet, am 23. August zu Prag der Friede abgeschlossen; Oesterreichs Beispiel folgten seine Verbündeten; zuletzt, am 21. Oktober, kam der Friedcns- vertrag mit dem Königreich Sachsen zum Abschluß. Groß waren die Resultate für Preußen und Deutschland, dessen Neugestaltung ohne Oesterreichs Betheiligung erfolgte. Das durch die Herzogthümer Schleswig und Holstein, das Königreich Hannover, das Kur- fürstenthum Hessen, das Herzogthum Nassau, die freie Stadt Frankfurt und einige von Bayern und Hessen-Darmstadt abgetretene Gebiete vergrößerte und abgerundete Preußen ist als Haupt und Führer des mit ihm aus 22 Staaten bestehenden Nord-Deutschen Bundes in militärischer und politischer Hinsicht die einzige leitende Großmacht Deutschlands gewor- den. Noch war seit den preußischen Siegen kein Jahr vergangen, so war nicht nur die Ver- fassung des Nord-Deutschen Bundes von den verbündeten Fürsten und freien Städten mit dem zu Berlin tagenden Reichstage vereinbart, sondern auch der Zollverein in Gemeinschaft mit den drei süddeutschen Staaten, welche bereits im August 1866 ein Schutz- und Trutz- bündniß mit Preußen abgeschlossen hatten, erneuert und bis zum 4. Juni 1877 für gültig erklärt. Lage und Grenzen. Preußen in seiner jetzigen Gestalt bildet einen znsain- menhängenden Staatskörper, mit mehreren durch andere Länder davon getrennten Enclaven; es erstreckt sich voin 49" 6' 45" bis 55° 52' 56" nördlicher Breite und von 30 31' 56" bis 20" 32' 25" östlicher Länge von Paris. Zwischen dem 47" und 48° nördl. Breite und dem 6" und 7" östlicher Länge liegen die dem Königreiche seit dem Jahre 1850 einverleibten, durch bayerisches, württem- bergisches und badisches Gebiet von dessen Haupttheil abgetrennten Fürstenthümer Hohenzollern, welche den Regierungsbezirk Sigmaringen bilden. Die äußere Grenz- linie dieses Staatsgebietes beträgt 994^ geographische Meilen, wovon 218 Meilen auf die Küstenstrecke an der Ostsee und Nordsee kommen. Die Grenzländer sind im Osten Rußland und Polen (175 Meilen), im Süden Oesterreich (104 M.), Königreich Sachsen (60 M.), die sachsen-ernestinischen Länder, Reuß jüngerer Linie, beide Schwarzburg, Königreich Bayern (38^ M. mit der Grenzstrecke an Rhein- bayern) und Großherzogthnm Hessen; im Westen Frankreich (15^ M.), Luxem- burg-Belgien (12^ M.) und die Niederlande (72^ M.); im Norden Oldenburg (50^ M.), Bremen, Hamburg, Dänemark (9^ M.), Lübeck, Mecklenburg-Schwerin (72^ M.), Mecklenburg-Strelitz (34~ M.). Die in eist einförmige Küstenlinie der Ostsee hat nur die eine ansehnliche Bucht von Danzig, zeigt aber die Eigenthüm- lichkeit von Süßwasser-Seen-Bildungen in dem Knrischen, beut Frischen und dem Stettiner Haff. Dem westlichen Theil der Ostsee gehören die drei Inseln Rügen, Fehmarn und Alsen an. Die Küstenlinie an der Nordsee, durch hambnrgisches und oldenburger Gebiet durchbrochen, von welchem letzteren am Jade-Meerbusen Preußen 1854 für die Anlegung eines Kriegshasens ein Territorium von 1219 Morgen (mit 1600 E.h') kaufte, endet am Meerbusen Dollart, welcher Deutschland von den Niederlanden trennt. Aus dieser Westseite gehören Preußen 26 Inseln an. Der Bodenform nach gehört der östliche Theil, mit Ausschluß des Sndeteu- zuges, dem norddeutschen Tieflande an, wogegen der westliche vorwiegend gebirgig ist; in diesem liegen die Gruppen des sächsisch-thüringischen Hügellandes, des Wesergebirges, des Berglandes zwischen Werra und Rhein und des Rheinischen Schiefergebirges. Der südliche Theil wird von der schwäbischen Alp durchzogen. — Bon den Hauptstromgebieten ist keines für Preußen ausgeschlossen. Bevölkerung. Der Volksdichtigkeit nach wird es von Italien, England, Holland und Belgien übertroffen. Es kommen in Preußen auf die Os Meile 3879, in Belgien *) Gestiegen ans 1748 E., nach der Zählung vom 3. December 1867.
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