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1. Schulgeographie von Deutschland - S. 41

1869 - Breslau : Hirt
Die Staaten des Nord-Deutschen Bundes. 6. Die Nheinprovinz. *) [489-f m>M., 3,455,000 Einw., ^ Evangelff Nördlich von Aachen, Düren und Bonn norddeutsches Tiefland, tat Süden davon rheinisches Gebirgsland. Es ist die am dichtesten bevölkerte Provinz (fast so viel Einwohner wie das 732 [Um. große Schlesien). Fünf Regierungsbezirke. 1) Regierungsbezirk Köln. Köln, Festung, am linken Rheinufer, erzbischöflicher Sitz, 125,000 E., durch eine stehende Eisenbrücke mit dem ebenfalls befestigten Deutz verbunden. Die bevorzugte Lage schuf hier sehr früh den Grund zu einer bedetltenden „Ueberfahrts-, Brücken-, Flußhafen-, Festungs- und Handelsstätte". Dazu bestimmten dieselbe: die Sicherheit der Rheinufer, die Wasserfülle des Flusses, die Nachbarschaft des Mündungsdelta und die dadurch gewonnene Richtung des Handels nach England, endlich die hier zusammentreffenden Verkehrsstraßen rechts aus den rheinisch-westphülischen Gebirgs- landschaften, links durch die Ardennenthäler aus Belgien und Frankreich. Daher die geschichtliche Bedeutung des Ortes seit fast 2000 Jahren: Eine Ansiedelung der deutschen Ubier; römisches Castrum (Colonia Agrippina); Hauptort der fränkischen Macht; Metropole für die Ausbreitung Joes Christenthums in Rieder-Deutschland (das deutsche Rom oder die heilige Stadt genannt): im Anschluß an England und das Wölfische Hans gefährlichste Gegnerin der Staufischen Kaisermacht; hoch- wichtiger Handelsort; Sitz der Gewerbe und künstlerischer Bestrebungen (Vaterstadt von Rubens; der unvergleichliche Dom, das herrlichste Gotteshaus im gothischen Styl, gegründet am [14. August 1248 von dem Erzbischof Conrad von Hochstetten, der Vollendung entgegengesührt durch die Sorge der Hohenzollern Friedrich Wil- helm Iii., besonders Friedrich Wilhelm Iv.); auch noch heute die reichste Stadt am Niederrhein, belebt durch Dampfschifffahrt und hier zusammentreffende Eisenbahnen. Im Oktober 1850 wurde die erste Eisenbahnbrücke über den Rhein eröffnet. Bonn, gleichfalls am linken Rheinufer, mit dem Blick auf das Siebengebirge. Univer- sität. 24,000 E. In der Nähe Poppelsdorf mit landwirthschaftlicher Akademie. 2) Regierungsbezirk Düsseldorf; der bevölkertste des Staates, 12,528 Einwohner auf die nm. Düsseldorf, auf den: rechten Rheinufer, 03,000 E., früher Hauptstadt des Herzogthums Berg, ist die Rheinhafenstadt für die gewerbreichen Städte im Wupperthal, deren Bedeutung für ihr Wachsthum mitbestimmend ist. Kunstakademie und Malerschule. Weltruf hat sich durch seine Industrie das Wupperthal erworben; in ihrem mitt- leren Gebiet bilden Elberfeld und Barmen, eine wahre Doppelstadt von 130,000 E. (1815 hatte Elber- feld 17,000, Barmen 15,000 E.), mit wichtigen Fabriken in allerlei Stoffen. Solingen, 13,000 E., Remscheid 20,000 E., und Lennep sind Hauptsitze der rhei- nischen Eisen- und Stahlwaaren-Jndustrie. Gleich industriereich ist das Ruhrthal,-in Folge der Steinkohlenlager, die 8 inm. einnehmen; ihnen verdankt Essen, (41,000 E.), Werden, Mühlheim (14,000 E.), Duisburg (20,000 E.), Auf- schwung und Reichthum, ebenso Ruhrort, an der Mündung. Wesel, Festung, an Rhein und Lippe (18,000 E.), und Emmerich, am Rhein, sind wichtige Handelsstädte. Creseid, 54,000 E., nimnrt auf der linken Rheinseite durch seine Manufakturen in Sammt und seidenen Tüchern die erste Stelle ein. Seit dem Anfang dieses Jahr- hunderts hat sich die Bevölkerung um das Neunfache vermehrt. Ebendahm gehören als wichtige Fabrikorte: Gladbach (22,000 E.), Viersen (1/,000 E.), Rheydt (12,000 E.). ,*) Kergleiche Rheinland. Zur Geographie und Geschichte dieser Provinz. Breslau.
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