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1. Theil 4 - S. 50

1880 - Stuttgart : Heitz
50 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. schlossen. Dann traten auch Hessen und Spanien dem Frieden bei. Das geschah 1795. Es blieben also noch Rußland und Oestreich, England und ein Theil von Deutschland auf dem Kriegsschauplätze. Rußland konnte oder wollte aber wegen großer Entfernung nicht viel thun, und Oestreich focht am Rhein und in Italien mit abwechselndem Glücke. Dagegen war England zur See überall siegreich und nahm den Franzosen eine Colonie nach der andern weg. Einen Hauptverlust hatten die Franzosen schon 1792 erlitten,-nämlich die Insel San-Domingo. Bekanntlich war diese Insel unter die Franzosen und Spanier getheilt. Sie ist überaus fruchtbar und brachte im Jahre 1774 den Franzosen für fast 24 Millionen Thaler an Zucker, Kaffee, Indigo, Baumwolle und andern Waaren ein. Alle Plantagen aber, obgleich sie den Weißen gehörten, wurden von schwarzen Sklaven bearbeitet und diese arme Menschen mit empörender Härte behandelt. Als die Nachricht von der französischen Revolution dorthin kam, dachten die Mulatten (dunkelfarbige Menschen, deren Väter Weiße und deren Mütter Negerinnen sind), die bis dahin zwar keine Sklaven gewesen waren, aber doch keine bürgerlichen Rechte gehabt hatten, nun sei eine Gelegenheit da, die Lehre von Freiheit und Gleichheit gegen die Weißen durchzusetzen. Sie schloßen sich an die Negersklaven an, unterrichteten sie in der neuen Lehre von den allgemeinen Menschenrechten und machten Miene, gegen die Weißen aufzustehen. Anfangs unterstützte auch die unkluge Nationalversammlung die Ansprüche der farbigen Menschen, hob aber bald die gegebene Erlaubniß, an den Volksversammlungen Theil zu nehmen, auf. Da empörten sich die wilden Sklavenhorden, zerbrachen überall ihre Fesseln, fielen über ihre Herren her, ermordeten alle Weißen, die sie fanden, und übten, von Rachedurst getrieben, die unmenschlichsten Grausamkeiten aus. Das geschah 1792. Zwar versuchten die Franzosen mehrmals, die Insel wieder zu erobern; aber vergebens. Die Neger schlugen die Angriffe tapfer zurück; unter ihren Anführern zeichnete sich bald der talentvolle Neger Toussaint Louverture aus, welchen das französische Directorium 1797 zum Obergeneral von San-Domingo ernannte. Als er aber strebte, sich unabhängig zu machen, schickte Bonaparte 1801 ein Heer nach San-Domingo. Toussaint mußte sich unterwerfen, wurde nach Frankreich gebracht und starb hier 1803 im Gefängnisse an Gift. Darauf erklärten die Neger den schrecklichen Desallines zum Stadthalter; er be-
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