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1. Theil 4 - S. 96

1880 - Stuttgart : Heitz
96 Neueste Geschichte. 1. Periode. Freiheitskampf. machte er den Franzosen bekannt, aber er gestand, daß große Verluste zu beklagen seien, und um dieselben gut zu machen, verordnete er eine Aushebung von 350,000 Mann^ und bald darauf in Folge der preußischen Kriegserklärung von noch 150,000 Mann. In wenigen Monaten gelang es ihm wirklich, solche Truppenmassen vollständig auszurüsten; denn herrschte auch in Frankreich die edle Begeisterung nicht, welche das preußische Volk damals beseelte, so galt es doch für jene kriegerische Nation, jetzt die Eroberungen der letzten Jahrzehente zu behaupten, und überdies mußte das Land dem Willen des allmächtigen Herrschers blinden Gehorsam leisten. Mit Hülfe der aus allen Gegenden zusammengezogenen Truppen, zu welchen die Fürsten des Rheinbundes ihre Soldaten mit herbei-führen mußten, war Napoleon im Stande, im Frühjahr 1813 nach und nach mit einer halben Million kampfgerüsteter Mannschaften ins Feld zu rücken, und er näherte sich in Eilmärschen Sachsen. Von Frieden wollte er nicht sprechen hören, denn er hatte sich in seinem Hochmuth selbst verblendet und wußte den Geist der damaligen deutschen Erhebung nicht zu würdigen. Er vermeinte derselben bald wieder ganz Herr zu sein, und erklärte, als die preußische Kriegserklärung bekannt geworden war: „Wenn auch die Feinde auf dem Montmartre vor Paris ständen, so würde ich doch kein Dorf von meinen Eroberungen herausgeben." Sein Hochmuth sollte ihn nach Gottes Rathschluß zur tiefsten Demüthigung führen. Die ersten kriegerischen Ereignisse sielen an der Elbe vor. Der Vicekönig Eugen lag vor Magdeburg, der französische General Morand sollte den Ausfluß der Elbe nebst Hamburg für die Franzosen behaupten. Dörnberg in Gemeinschaft mit den russischen Führern Tettenborn und Ezernitschew befreiten Hamburg und Lübeck von den Feinden, wofür freilich bald darauf der Marfchall Davoust, welcher Hamburg wieder einnahm, durch eine gewaltige Schatzung Rache nahm. Der Vicekönig Eugen. dagegen hatte gegen Berlin vorrücken wollen, wurde jedoch von Wittgenstein, Bülow und Iork, welche in Eile die.nächsten Truppen gesammelt hatten, bei Möckern (am 5. April) zur Rückkehr gezwungen. Die Preußen, geringer an der Zahl, hatten besonders mit den Kolben tüchtig dreingeschlagen, und Eugen hatte sich schon hier überzeugen müssen, welcher neue Geist unter diesen Truppen waltete. Unterdessen war der Kaiser Napoleon selbst herangerückt,
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