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1. Theil 4 - S. 105

1880 - Stuttgart : Heitz
Die Verbündeten in Frankreich. 105 Halter als König Wilhelm I. zurück. Die Schweiz war gleichzeitig von einem Theile der östreichischen Armee besetzt worden. Schon früher waren Spanien und Portugal durch Wellington, welcher die Franzosen bei Vittoria aufs Haupt geschlagen hatte, befreit worden. Aber noch wollte sich Napoleon nicht für überwunden erkennen; das französische Volk hatte zwar keinen Glauben mehr an den Sieg und besonnene Männer riethen zu Friedensunterhandlungen, aber der Kaiser in seiner Vermessenheit wies solchen Rath unwillig zurück. Trotzig sprach er: „Ich stehe an der Spitze von Frankreich, weil mir die Verfassung so gefällt; verlangt Frankreich eilte andere Verfassung, so mag es sich einen andern Herrscher suchen. Was ist der Thron? Ein mit Sammt überzogenes Stück Holz. Ich bin der Thron Frankreichs; ich bin der Stellvertreter des Volks. Frankreich braucht mich nothwendiger, als ich Frankreich. Ja, ich bin stolz, weil ich Muth habe; ich bin stolz, weil ich große Dinge ausgeführt habe. Ihr wollt den Frieden; in drei Monaten sollt ihr den Frieden haben, oder ich werde nicht mehr sein!" x Die Verbündeten, welche in Frankfurt Rath hielten, waren noch jetzt geneigt, dem besiegten Feinde ein großes Zugestäudniß zu machen, indem sie ihm Frankreich und die Länder bis an den Rhein lassen wollten; aber als die Kunde von seinem unbeugsamen Uebermuth aus Frankreich herüberkam, da beschlossen sie, den Krieg in sein eigenes Land zu übertragen und ihn zum Frieden zu zwingen. Zu gleicher Zeit, wie Bülow in Holland, Schwarzenberg durch die Schweiz vordrang, setzte Blücher über den Rhein, während von Spanien her die Engländer heranzogen und in Italien selbst Napoleons Schwager, Murat, sich von ihm lossagte. Schon waren die Heere der Verbündeten, Schwarzenberg von Süden, Blücher von Osten her, bis auf 25 Meilen vor Paris gerückt, als Napoleon gegen sie heranzog. Blücher trug bei Brienne und La Rothiere von vornherein einige Siege gegen die Franzosen davon, aber im Laufe des Monats Februar wandte sich das Kriegsglück zu Gunsten Napoleons, welcher hier wieder sein großes Feldherrntalent bewährte. Indem er seine Angriffe bald nach der einen, bald nach der andern Seite richtete, nöthigte er zuerst die Blüchersche Armee durch mehrere glückliche Treffen, besonders bei Montmirail und Chateau-Thierry zum Rückzüge und schlug dann die Schwarzenbergsche Armee, welche nur noch 10 Meilen von Paris stand, bei Monter eau, worauf er jubelnd ausrief:
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