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1. Theil 4 - S. 116

1880 - Stuttgart : Heitz
116 Neueste Geschichte. 1. Periode. herab, erst im Schritt, dann in schnellem Lauf und mit schmetternder Schlachtmusik. Während nun Napoleon einen Theil seines Heeres gegen die Preußen umwenden ließ, wollte er den letzten Augenblick benutzen, um die ermatteten Engländer durch einen nochmaligen verzweifelten Anlauf niederzuwerfen, und ließ den größten Theil seiner berühmten Garden mit fürchterlicher Gewalt gegen sie anrücken. Aber auch Wellington nahm seine letzten Kräfte zusammen, und es entspann sich ein wahrhaft furchtbarer mörderischer Kampf. Die Preußen rückten von der andern Seite im Sturmschritt immer zahlreicher heran, und ihrem Andringen vereint mit der Engländer heftiger Gegenwehr vermochten die Franzosen nicht mehr zu widerstehen. Plötzlich erscholl unter diesen das unheilvolle: Sauve qui peut! (Rette sich, wer kann!) und sofort trat eine gänzliche Auflösung der Schlachtordnung und die wildeste Flucht ein. Alles Geschütz fiel den Verbündeten in die Hände und nur der vierte Theil der französischen Armee wurde gerettet. Das war die Schlacht von Waterloo oder La Belle-Alliance, so genannt, weil Blücher und Wellington nach derselben an einem Meierhofe dieses Namens, von wo aus Napoleon seine Befehle ertheilt hatte, sich begegneten und freudig umarmten. Und mit Recht führt sie diesen Namen, weil hier so viele Völker in wahrhaft schönem Bündniß für Europas Befreiung kämpften. Die Verfolgung des flüchtigen Feindes wurde dem General Gneisen au aufgetragen, welcher an der Spitze der Jäger und leichten Reiterei die aufgelösten Haufen in wilder Flucht vor sich herjagte. Fast wäre bei Genappe Napoleon selbst in der Preußen Hände gefallen; so eilig mußte er aus seinem Wagen herausspringen, daß sein Hut, Degen und der schwarze Adlerorden zurückblieb, mit welchem der König von Preußen nun Gneisenau's Brust zierte. Des großen Abenteurers Schicksal war jetzt entschieden: die Kammern, welche ihm vor wenigen Tagen noch zugejauchzt, stellten jetzt die Forderung an ihn, daß er dem Throne entsage. - In der That dankte er zum zweiten Male zu Gunsten seines Sohnes ab, und, da die Verbündeten sich bereits Paris näherten, begab er sich nach Rochefort, um wo möglich nach Amerika zu entkommen. Englische Schiffe aber bewachten den Hafen, und so sah er sich genöthigt, sich einem englischen Schiffscapitain, Maitland, zu ergeben. Dieser ließ ihn an Englands Küste bringen, von wo er,
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