Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 4 - S. 175

1880 - Stuttgart : Heitz
Durchsuchungsrecht der Schiffe 175 uügte jedoch feinem und seines Vaters Ehrgeiz nicht; sie wollten aus den regierten Länbern eine unabhängige Erbmonarchie bilben, worüber der Krieg roieber ausbrach. Ibrahim schlug die Türken bei Nisibis und der türkische Kapuban-Pascha ging mit der türkischen Flotte zu den Aegyptern über. Da legten sich aber die europäischen Mächte Rnßlanb, England, Preußen und Oestreich ins Mittel und beschlossen,, wiber den Willen Frankreichs, bessert Minister Thiers wegen biefer Einmischung einen allgemeinen Krieg zu entzüubeu brohte, den Mehemeb Ali zum Gehorsam gegen seinen Erbherrn zu zwingen. Die Englänber bombarbirten Beirut in Syrien und wollten Alexanbria in Aegypten einschließen; ba willigte der Pascha in einen Frieden, bnrch welchen ihm Aegypten und Nnbien als erbliche Statthalterschaft gegen Entrichtung eines Tributs an den Sultan zugesichert, bagegen Syrien und Kreta wieder entrissen würden. In Frankreich herrschte wegen biefer Lösung der orientalischen Frage, wobei die französische Politik ganz bei Seite gebrängt und ihr Bunbesgenosse Mehemeb Ali gebermithigt worben war, die größte Entrüstung, und der Minister Thiers wußte das Volk durch kriegerische Vorspiegelungen zu großer Begeisterung anzuregen. Schon erwachte das alte Verlangen der Franzosen nach der Eroberung des Rheins; aber auch in Deutschlaub und in andern Länbern zeigte sich eine gewaltige Erhebung der Gemüther, und da hielt es denn Ludwig Philipp für weiser, den kriegslustigen Thiers zu entlassen und den besonnenen: Gui zot ins Ministerium zu berufen, welcher das Einverständniß mit den Großmächten, nach welchem die Juliregierung von Anfang an gestrebt hatte, bald wieder herstellte. Im französischen Volke aber murrte man über die Nachgiebigkeit der Regierung, und Jahre hindurch ist ihr der Vorwurf der Schwäche gegen das Ausland unaufhörlich gemacht worden. Dieser Vorwurf erhielt neue Nahrung durch das Verhalten der Regierung in mehreren Händeln mit England, einesteils über eine von biefer Seemacht eingeführte Ansbehnung des sogenannten Durchfuchungsrechts (b. H. des Rechts, diejenigen Schiffe, welche des Sclavenhanbels oerbächtig erscheinen, zu untersuchen), anbern-theils wegen einer Entschädigung, welche ein von den Franzosen aus der Insel Otahaiti (deren Königin Pomctre die französische Oberhoheit anerkannt hatte) vertriebener englischer Missionär Prit-chard beanspruchte und erhielt. Dieser an sich unbedeutende Vor-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer