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1. Theil 4 - S. 183

1880 - Stuttgart : Heitz
Victoria. Opiumhandel. 183 lich von dem Borwurf nicht freizusprechen, daß sie hier und da die Verwirrung und Schwäche in den ihrem Einfluß unterworfenen Staaten absichtlich erhielt, um diesen Einfluß um so sicherer auszuüben. Während die englische Herrschaft in allen Colonien sich befestigte, wurde dieselbe in Ostindien immer weiter ausgedehnt. Alle Streitigkeiten zwischen den indischen Fürsten wurden von der englisch-ostindischen Compagnie klug benutzt, um zuerst durch Einmischung, sodann durch Unterdrückung beider streitenden Parteien ihre Macht zu erweitern. — Nicht minder glücklich hat ein Kamps geendet, welchen England gegen das bisher allen Europäern unzugängliche „Reich der Mitte", China, geführt hat. Die ostindische Compagnie hatte nämlich alten Handelsverkehr mit einigen chinesischen Häfen. Im Jahre 1836 aber erließ die chinesische Regierung ein Verbot gegen den Opiumhandel und nahm in Folge davon englischen Kaufleuten 20,000 Kisten Opium im Werth von vier Millionen Pfund Sterling (30 Millionen Thaler) weg. Dies führte einen Krieg zwischen England und China herbei. Die Engländer eroberten eine bedeutende Handelsstadt und schickten sich schon an, die Hauptstadt Nanking zu nehmen, da schlossen die Chinesen, deren Kriegskunst bei allem Muth und aller Ausdauer der europäischen nicht gewachsen war, einen Frieden, in welchem sie die Insel Hong-Kong abtreten, eine Entschädigung von 21 Millionen Dollars zahlen und fünf chinesische Häfen dem Verkehr der englischen Schiffe eröffnen. sollten. Dieser Erfolg kam indeß den Engländern nicht allein zu gute. China mußte auch mit andern Nationen Handelsverträge errichten; 1844 mit Nordamerika; 1845 mit Frankreich, welches besonders das Interesse seiner Missionäre ins Auge faßte, später mit Spanien, Portugal, Belgien u. f. w. Indeß versuchte England, welches das dringendste Interesse (wegen seines ungeheuren Theebedarfs) hat, feinen Handelswaaren, besonders feinem Opium Eingang zu verschaffen, sich auch nach dem Innern des Reiches Wege zu eröffnen, wogegen China den Bestimmungen des Friedens von Nanking zuwider, Cauton den Engländern nicht öffnete. Darum setzte sich England im Mai 1847 mit Gewalt in den Besitz einer Räumlichkeit in der Nähe von Canton zur Gründung von Waaren- und Wohnhäusern und nährte gelegentlich Zwistigkeiten mit den allerdings übelwollenden chinesischen Behörden, Jbts es endlich 1856 zu einem offenen Bruche kam.
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