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1. Theil 4 - S. 255

1880 - Stuttgart : Heitz
Einmarsch in die Donaufürstenthümer. 255 Der Einmarsch der Russen in • die Fürstenthümer hatte am 2. Juli begonnen und hatte solche Maßregeln im Gefolge, welche mit ihren Versicherungen, nur auf Erhaltung längst erworbener Rechte hinwirken zu wollen, schwer in Einklang zu bringen waren. Es erhielten nämlich die Fürsten der Moldau und Walachei Befehl, alle officielle Beziehungen mit der türkischen Regierung abzubrechen und ihr ferner keinen Tribut zu zahlen. Indeß war die Diplomatie noch immer geschäftig, eine Vermittelung herbeizuführen und ließ den factifch gebrochenen Frieden noch nicht als Krieg gelten, namentlich bemühte sich das Wiener Cabinet, zwischen den Parteien zu vermitteln, und brachte es auch wirklich dahin, daß die Gesandten der vier Mächte: Frankreich, England, Oestreich und Preußen in Wien zu einer Confer enz zusammentraten, wobei sie sich am 21. Juli über eine Note vereinigten, welche, die Vergleichspunkte enthaltend, nach Petersburg und Constantinopel zur Annahme geschickt ward. Dort erklärte man sich zur Annahme bereit, in Constantinopel aber ward sie abgelehnt und eine Modiftcation derselben in Vorschlag gebracht, wodurch verhindert werden sollte, daß das russische Cabinet dem Vertrage eine Deutung gebe, welche nicht in der Absicht der verbündeten Mächte liegen konnte. Dem widersetzte sich Rußland. Die Folge war eine Spaltung unter den vermittelnden Mächten selbst, indem die Westmächte den Wiener Entwurf fallen ließen, während Oestreich neutral bleiben zu wollen erklärte und Preußen sich die Freiheit seiner Entschließungen vorbehielt. Ein Versuch des Kaisers Nikolaus, durch seinen persönlichen Einstuß die beiden letztgenannten Staaten auf seine Seite zu ziehen, mißlang vollständig. Am 26. September erfolgte die Kriegserklärung der Pforte gegen Rußland, welche in einem Manifest vom 4. October der Welt bekannt gemacht wurde. Zu gleicher Zeit lief eine Abtheilung der englisch-französischen Flotte in die Dardanellen ein, sowohl um bei etwaigen Unruhen die christliche Bevölkerung zu schützen, als auch um das vollständige Eintreten des Kriegszustandes zu constatiren. Dem Kriegsmanifest folgte am 10. die Aufforderung Omer Pascha's an den Fürsten Gortschakow, die Donaufürstenthümer zu räumen, und da diese natürlich ohne Erfolg blieb, nahmen die Feindseligkeiten ihren Anfang, indem am 11. einige russische Dampfschiffe bei Jsakscha die Durchfahrt unter dem Feuer der türkischen
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