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1. Theil 4 - S. 264

1880 - Stuttgart : Heitz
264 Neueste Geschichte. 3. Periode. Orientalischer Krieg. von dem General To dl eben geleitet wurde. Im Mai trat im französischen Oberbefehl ein Wechsel ein, indem General Canrobert, ermüdet durch die Intervention des französischen Cabinets, welches unter anderm die von ihm angeordnete Expedition nach dem asowschen Meere (in den letzten Tagen des April) widerrufen hatte, sowie durch die Schwierigkeit einer Verständigung unter den Feldherren vier verschiedener Armeen, denn seit dem Mai war auch ein sardinisches Hülsscorps unter dem General La Marmora auf dem Kriegstheater erschienen, und überhaupt im Zwiespalt mit den herrschenden Ansichten über die Methode der Kriegführung, seine Dimission einreichte. An seine Stelle trat ein anderer, wegen seiner oft bis zum Entsetzlichen gesteigerten Energie berühmter afrikanischer General, Pelissier. Canrobert bestand darauf, statt ein ihm zugedachtes Armeecorps zu übernehmen, einfach wieder an die Spitze seiner Division zu treten, ein Beispiel der Bescheidenheit und Selbstverleugnung, welches nicht bloß ihm selbst zu hohem Ruhm gereichte, sondern auch von bester Wirkung auf die Disciplin des Heeres war. Der neue Oberfeldherr debütirte mit zwei glänzenden Waffen-thaten, mit einem erfolgreichen Angriff auf die russischen Werke — am 22. und 23. Mai, und durch die Besitznahme der. festen Plätze von Kertsch und Jenikale am Eingang des Asowschen Meeres, wodurch er Sebastopol die Hauptquelle seiner Verproviantirung entriß. (Das alliirte Geschwader lief nunmehr auch in das asowsche Meer ein, zerstörte die Küstenorte und fügte den Russen ungeheuern Schaden an Kriegsmaterial zu.) Am 7. Juni wurden mehrere wichtige russische Werke genommen; darunter das Mamelon-Werk, von wo aus man den Malakow in die Flanken nehmen konnte. Ein Sturm auf den letztem (am 18. Juni), welchen die Truppen verlangt hatten, mißlang aber, da die Engländer, welche gleichzeitig den Red an stürmen sollten, sich dieses Werkes nicht bemeiftern konnten. Indeß schlug dieser Mißerfolg den Muth der Truppen nicht nieder und die Belagerung ward um so energischer fortgesetzt, besonders da nach dem Tode Lord Raglans, welcher am 28. Juni an der Cholera starb, General Pelissier eine größere Einheit in das Obercommando bringen konnte. Auch erhielten die Alliirten bald Revanche für den mißlungenen Angriff vom 18. Juni durch die Schlacht von Traktir (16. August), mit welcher der letzte Versuch der Russen, die Belagerungslinie zu durchbrechen, vereitelt ward. Das große Drama näherte sich un-
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